Heinsberg braucht Schutzmittel

Hilferuf nach China

Als bislang einziges Land Europas nimmt Deutschland ein chinesisches Hilfsangebot im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie nicht an. Wie Chinas Präsident Xi Jinping mitteilt, habe er Bundeskanzlerin Angela Merkel mitgeteilt, die Volksrepublik sei bereit, „im Rahmen unserer Fähigkeiten Hilfe zu leisten“, sollte es „Bedarf“ geben. Peking hat in den vergangenen Tagen mehreren Staaten Europas, darunter Italien, Spanien und Frankreich, Hilfslieferungen zukommen lassen und teilweise auch Ärzteteams zu praktischer Unterstützung vor Ort entsandt. Berlin ignoriert das Hilfsangebot, obgleich in der Bundesrepublik ein eklatanter Mangel etwa an Atemschutzmasken herrscht. So beklagen mehr als 80 Prozent aller niedergelassenen Ärzte, nicht genügend Schutzkleidung beschaffen zu können.

Der Landrat des in Deutschland bisher am stärksten von Corona getroffenen Kreises Heinsberg, Stephan Pusch, hat sich an China gewandt und Peking um Unterstützung bei Schutzmaterialien gebeten. In Heinsberg gibt es – wie fast überall in Deutschland – sehr wohl „Bedarf“. Die im Kreis verfügbaren Masken oder Schutzkittel reichten nur noch für ein paar Tage, schrieb Pusch in einem offenen Brief an den chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping.

Der Vorsitzende der DKP, Patrik Köbele, unterstützte die Bitte Puschs. In einem Brief an den chinesischen Botschafter in Deutschland, Wu Ken, brachte er zum Ausdruck, dass die DKP es begrüßen würde, wenn die Hilfeleistung realisiert würde. Köbele drückte auch seinen Dank für das Hilfsangebot der Volksrepublik aus und übermittelte seine herzlichen Glückwünsche zu den Erfolgen bei der Bekämpfung des Virus an das Volk der VR China.

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"Hilferuf nach China", UZ vom 27. März 2020



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