Heuchelei gegen Orbán

Raimon Brete, Chemnitz

In Europa tobt ein Krieg, den schon hunderttausende Menschen mit ihren Leben bezahlt haben. Endlich ergreift der amtierende EU-Ratspräsident Viktor Orbán die Initiative, den existenziell gefährlichen Konflikt für ganz Europa und die Welt zu entschärfen. Zuerst reist er nach Kiew, um anschließend mit der kriegsbeteiligten Gegenpartei in Moskau Kontakt aufzunehmen. Das ist genau das, was man von der EU als Friedensnobelpreisträgerin erwarten darf, wenn sie denn ihren eigenen wertedefinierten Ansprüchen gerecht werden will. Plötzlich ist da die Hoffnung, dass die Diplomatie wieder das Gewicht erhält, das für die erfolgreiche Gestaltung internationaler Beziehungen notwendig ist. Und was passiert? Völlig unverständlich erhebt sich in Brüssel, Berlin und anderswo nahezu ein Geschrei und Distanzierungsverhalten von Mandatsträgern, bei dem sich die Grünen noch besonders hervortun, um die auf einen Waffenstillstand orientierte Initiative zu delegitimieren. Heuchlerischer kann man nicht handeln. Dabei geht es um den ersten ernsthaften Versuch aus dem Westen, dem Sterben und Leiden von Kindern, Frauen und Männern ein Ende bereiten zu wollen.

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"Heuchelei gegen Orbán", UZ vom 26. Juli 2024



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