Den Hinweis von Peter Gutzeit zum Kampfsong „Keiner schiebt uns weg“ kann ich nur unterstützen. Er war – neben vielen anderen Liedern – einer der musikalischen Stützen gewerkschaftlicher Frauen- und Kulturarbeit in der IG Druck und Papier. Das Lied, nicht losgelöst, sondern entstanden in gewerkschaftlichen Kämpfen, begleitete uns bei vielen Solidaritätsveranstaltungen und -streiks.
Es war nicht nur fester Bestandteil jedes selbstgemachten Programms zum 8. März oder am 1. Mai, nein, wichtiger noch war, dass wir auf diesem Wege Herz und Kopf unserer Kolleginnen im DGB erreichten, so dass sie motiviert waren, mitzumachen und/oder uns zu unterstützen. Die gewerkschaftliche Kulturarbeit war in Braunschweig einer von vielen Beiträgen, Solidarität und eine positive Stimmung für unsere Forderungen zu entwickeln. Alles zusammen führte dazu, dass es uns gelang, als die Braunschweiger Zeitung 13 Wochen lang bestreikt wurde, mit der Unterstützung der DGB-Geschäftsstellen in Braunschweig, Wolfsburg, Gifhorn, Wolfenbüttel, Salzgitter, Peine an einem Tag erfolgreich so viel Druck zu entwickeln, dass das Erscheinen der Zeitung verhindert wurde. Die Technik war bereits 1984 so weit entwickelt, dass der Erfolg nur mit diesem gewerkschaftlichen Großaufgebot erreicht werden konnte.
Die Riva-Belegschaft hat mit dem Lied auf Bewährtes zurückgegriffen. Das machen wir viel zu selten, weil offensichtlich vieles in Vergessenheit geraten ist, was zum Erfolg beiträgt. Ein großer Fehler!
Das Lied ist im Laufe der Zeit den jeweiligen Notwendigkeiten entsprechend (leicht) verändert worden. So haben es auch die Heinze-Frauen ihrem Lohnkampf gemäß textlich angepasst. Urheberin und treibende Kraft bei allem: Fasia.
Wo sind die Lieder, mit denen wir die heutigen gewerkschafts- und gesellschaftspolitischen Kämpfe unterstützen? Fangen wir doch einfach mal an, unseren Fundus zu sichten, berichten über die VerfasserInnen, erzählen die Geschichten zu den Liedern und Kämpfen.