Vertreter der namibischen Völker Herero und Nama haben in den USA eine Sammelklage gegen Deutschland eingereicht. Es geht dabei um Entschädigungszahlungen für die Anfang des 20. Jahrhunderts begangenen Verbrechen in den deutschen Kolonien. Herero-Stammesvertreter Vekuii Rukoro und sein Nama-Kollege David Frederick verlangten zudem, Vertreter ihrer Gruppen müssten in Verhandlungen zwischen den Regierungen Deutschlands und Namibias einbezogen werden.
In der Zeit der deutschen Kolonialherrschaft über das damalige Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) sei zwischen 1885 und 1903 ein Viertel des Landes der Herero und Nama mit Einverständnis der Kolonialbehörden von deutschen Siedlern enteignet worden. Die Deutschen hatten Frauen und Mädchen vergewaltigt und die Bevölkerung zu Zwangsarbeitern gemacht. Bei einem Aufstand im Jahr 1904 hatte der deutsche General Lothar von Trotha einen Vernichtungsfeldzug geführt, in dem bis zu 100 000 Herero und Nama getötet wurden.