Nachdem am Montag bei einem vermutlich vom IS begangenen Anschlag in der türkischen Stadt Suruc über 30 Menschen getötet wurden, demonstrierten tausende Menschen in Istanbul gegen die Zusammenarbeit der türkischen Regierung mit dem IS. Im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien können sich die IS-Terroristen relativ frei bewegen, weil die AKP-Regierung ein Interesse daran hat, dass der IS die kurdische Selbstverwaltung in Nordsyrien schwächt. Die türkische und kurdische Linke geht deshalb auch im Falle dieses Anschlags davon aus, dass die Regierung mitverantwortlich ist: „Niemand soll sich was vormachen. Die Sicherheitskräfte wissen von jeder einzelnen Person, die an diesem Tag nach Pirsûs (Suruc) gereist ist“, so der Vorsitzende der linken HDP, Selahattin Demirtas: „Doch während die Regierung gegen die angebliche Gefahr durch die PYD zehntausende Soldaten an der Grenze zusammenzieht, können andere problemlos in Pirsûs hineinspazieren und solch einen Bombenanschlag verüben.“
Hereinspazieren
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