Eine UZ-Dokumentation zu Leben und Kampf des langjährigen DKP-Vorsitzenden

Herbert Mies:„Man muss zu seiner Geschichte stehen!“

Von UZ

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Herbert Mies

Ein Kämpfer für

Frieden und Sozialismus

UZ-Dokumentation

68 Seiten, 3,- Euro

Zu beziehen im UZ-Shop

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Tel.: 0201/17788923

Pünktlich zum UZ-Pressefest erscheint in der Reihe „UZ-Dokumentation“ zu Themen der Geschichte der westdeutschen Kommunisten und ihrer Organisationen die Broschüre „Herbert Mies – Ein Kämpfer für Frieden und Sozialismus“. Herbert Mies‘ Anspruch, „man muss zu seiner Geschichte stehen“, bedeutet, man muss die Geschichte kennen. Diese kleine Zusammenstellung von Dokumenten, Reden und biographischen Ereignissen ist für Genossinnen und Genossen gedacht, die in der heutigen Zeit aktiv sind.  Sie ist auch Verteidigung gegen Legenden und Geschichtsfälschungen.

Aus dem Vorwort:

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich an die vielschichtige westdeutsche Geschichte der kommunistischen Bewegung heranzutasten. Eine davon ist die Biographie der Menschen, die nicht nur Zeitzeugen, sondern auch Akteure waren.

Wie der Genosse Herbert Mies. In den 50er Jahren als Funktionär der FDJ, in den 60er Jahren Mitglied des ZK der KPD, nach der Konstituierung der DKP 1968 Stellvertretender Parteivorsitzender und von 1973 bis 1990 Parteivorsitzender.

Ist die Biographie eines Vorsitzenden einer KP die Geschichte der Partei? Darauf kann man eine Persönlichkeit nicht reduzieren. Aber sein Wirken, seine Entscheidungen, auch im Kollektiv, sind Parteigeschichte.

Nach Jahren illegalen Wirkens für die FDJ (1951 verboten) und die KPD (1956 verboten) ist für Herbert Mies 1968 mit der Konstituierung der DKP das Jahr des Schrittes in die bundesdeutsche Legalität und Öffentlichkeit. Er verkörpert die Tradition, aus der damals die Genossinnen und Genossen kommen. Dazu bekennt er sich immer offen: „Ich stehe zu meiner Vergangenheit und der meiner Partei, der KPD und der DKP.“Er ist siebzehn Jahre Vorsitzender der DKP, der „kleinen, doch mächtigen Partei“. Es ist die längste zusammenhängende legale Zeit einer KP im kapitalistischen Deutschland. Dank der Stärke des damals bestehenden sozialistischen Lagers wirkt sie in der längsten Friedensperiode in Europa.

1973, auf dem 2. Parteitag, wählen die Delegierten Herbert Mies zum neuen Vorsitzenden der DKP. In seinem Schlusswort spricht er von einer guten Bilanz der Entwicklung der jungen Partei unter Führung des damaligen Parteivorsitzenden Kurt Bachmann: „Die Bilanz ist gut. Das haben die Genossinnen und Genossen Delegierten, die Delegationen, die den Parteitag begrüßten, deutlich gemacht. Das verleitet uns nicht zur Selbstzufriedenheit, nicht zu unkritischem Verhalten gegenüber unseren Mängeln. Wir wissen um unsere Stärke, wir kennen das, was noch zu bewältigen ist.“

Sechzehn Jahre später. Er stellt sich nicht mehr als Parteivorsitzender zur Verfügung: „Das Jahr 1989 bescherte mir eine dramatische Jahres- und Lebenswende. Ein Herzinfarkt warf mich nieder. Der Infarkt der sozialistischen Länder in Europa war schmerzhafter, er war tödlich.“

Diese Broschüre kann den Blick erweitern für die Entwicklung der kommunistischen Organisationen, in denen und für die er tätig war, der FDJ, der KPD und der DKP. Er ist Zeitzeuge einer Geschichte, die zu verteidigen ist, aber manches ist auch zu hinterfragen. Beides hat er als Auftrag hinterlassen. Herbert Mies sieht sich in den Auseinandersetzungen nicht als Gegner jeglicher „Erneuerung“. Er ist Gegner der pauschalen Verurteilung der Geschichte.

Egon Krenz schreibt:„Die DDR war für den Kommunisten Herbert Mies eine Errungenschaft der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung. Er hat ihre Gründung von Herzen begrüßt und ihr Verschwinden von der politischen Landkarte als schmerzliche Niederlage empfunden.

 1986, als Gorbatschow Honecker untersagte, seinen Staatsbesuch in der Bundesrepublik zu machen, begrüßte Mies die Staatsvisite als im Interesse beider deutscher Staaten liegend. Wenn er jedoch meinte, und das kam nicht nur einmal vor, die SED schätze die Kampfbedingungen der DKP falsch ein oder sie mache in der DDR Fehler, hat Herbert wider den Stachel gelöckt. Das trug ihm manche streitbare Diskussion mit Honecker, mir und anderen SED-Politbüromitgliedern ein. Er hat sie immer als Streit in der Familie verstanden, nie auf dem Marktplatz Stationen und Positionen der Eitelkeit ausgetragen und sich ihrer auch nicht nach 1989 gerühmt.“

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"Herbert Mies:„Man muss zu seiner Geschichte stehen!“", UZ vom 31. August 2018



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