Im Rahmen der Ermittlungen infolge des Polizeimords an dem 16-jährigen Geflüchteten Mouhamed Dramé in Dortmund (UZ vom 19. und 26. August und 23. September) hat die Polizei Recklinghausen am 14. September die Wohnungen der fünf Beschuldigten durchsucht. Dabei stellten Ermittler die Mobiltelefone der Beschuldigten sicher. Es bestehe der begründete Verdacht, die Polizisten hätten sich abgesprochen, berichtete der „Spiegel“.
Beschlagnahmt wurde auch die Dienstwaffe des Einsatzleiters, die nun auf Spuren untersucht wird. Ein Zeuge hatte ausgesagt, nicht nur der „Sicherungsposten“ habe auf Dramé geschossen, sondern auch der Einsatzleiter. Gegen den wird bisher wegen Anstiftung zur gefährlichen Körperverletzung im Amt ermittelt.
Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) lässt nun alle Polizeieinsätze der letzten fünf Jahre untersuchen, bei denen Beamte ihre Schusswaffen einsetzten oder Menschen nach polizeilichen Zwangsmaßnahmen verstarben. Nach der Datenauswertung soll die Ausbildungsbehörde der Polizei entscheiden, ob die Aus- und Fortbildung von Polizisten verändert werden soll.