Kampf bei „Hochtief“ um neuen Tarifvertrag

Hausbesuch

Von pk

Die Tarifverhandlungen (Haustarif) bei der Hochtief AG, die derzeit ins Stocken geraten sind, wurden von  der „Hausgewerkschaft“ IG Bauen Agrar Umwelt (IG BAU), erstmalig nach vielen Jahren, wieder mit betrieblichen Aktionen begleitet. In vielen Niederlassungen und auf zentralen Baustellen zeigten die Kolleginnen und Kollegen dem Arbeitgeber, dass ihre Tarifverhandlungskommission Forderungen stellt, die von den Kolleginnen und Kollegen getragen werden. Die Aktionen sollen deutlich machen, dass die Belegschaft zu großen Teilen aktiv für die Durchsetzung sein wird.

Einen wichtigen ersten Erfolg erreichte die IG BAU mit der Lohnerhöhung ab diesem Monat von 2,2 Prozent im Westen und 2,4 Prozent im Osten, was dem Flächentarif entspricht. Der Konzern war zum Januar dieses Jahres aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten – im Jargon „Verbandsflucht“ genannt – und fühlte sich damit nicht mehr an den Flächentarif gebunden.

In der ersten Verhandlungsrunde für einen Haustarifvertrag hatte der Vorstand den Angestellten lediglich ein Plus von 1,4 Prozent für dieses Jahr gönnen wollen. „Wir haben von Anfang an klar gemacht: Wer aus dem Arbeitgeberverband austritt, braucht sich keine Hoffnung darauf zu machen, dass wir für einen Billig-Haustarifvertrag zu haben sind. Eine Verschlechterung gegenüber dem Flächentarif wird es mit der IG BAU nicht geben“, sagte IG BAU-Bundesvorstandmitglied und Hochtief-Aufsichtsrat Carsten Burckhardt. „In den vergangenen Monaten haben wir viele hundert Beschäftigte von der Arbeit der IG BAU überzeugt. Sie haben uns mit ihrem Eintritt in die Gewerkschaft ihr Vertrauen ausgesprochen, dass die IG BAU ihre Interessen gegenüber dem Konzernvorstand vertritt. Genau das werden wir tun.“

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"Hausbesuch", UZ vom 2. Juni 2017



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