Dass 20 Prozent der wahlberechtigten, in Österreich lebenden Menschen den FPÖ-Kandidaten als Bundespräsidenten gewählt haben, hat viele Gründe.
Hauptgrund ist die berechtigte Sorge der Menschen um dauerhafte, gut bezahlte Arbeitsplätze mit zumutbaren Arbeitsbedingungen, um bezahlbare Wohnungen mit gutem Standard, ein Leben in Würde im Alter, um kostenfreie Bildung, klassenfreie Gesundheitsversorgung und Pflege für alle Menschen. Die regierenden Parteien reden beständig darüber, aber einträchtig verschlechtern sie ununterbrochen die Standards für die Mehrheit der Menschen. Gleichzeitig wird über die Panama Papers öffentlich klar gestellt, dass die Umgehung von Gesetzen für Reiche völlig normal und meistens auch legal ist.
Die Wut derMenschen ist groß. Durch breite mediale beständige Berieselung wird ihnen als Alternative ein FPÖ-Kandidat schmackhaft gemacht, der es „denen da oben schon mal zeigen wird“. 80 Prozent der Parlamentsabgeordneten wählten ihn schon 2013 zum 3. Nationalratspräsidenten.
Die flüchtenden Menschen waren nicht die Ursache für das Wahlverhalten der ÖsterreicherInnen – allenfalls der Katalysator. Ändern wird sich erst dann was, wenn fortschrittliche Menschen gemeinsam mit den Betroffenen Aktionen auf der Straße, noch besser auf den Höfen der Betriebe, gegen die Profiteure der Politik der bürgerlichen Parteien organisieren und umsetzen.