Vor fünf Jahren, um seinen Siebzigsten herum, hat Hartmut König in seiner damals erschienen Autobiografie der SDAJ, „unsere Bruderorganisation in der alten Bundesrepublik“, damit gewürdigt, dass sie schöne Festivals der Jugend veranstaltete, auf denen die FDJ politisch und kulturell präsent war. „Die Resonanz reicht weit über den sonstigen Einfluss der SDAJ in der westdeutschen Jugendbewegung hinaus.“ Hartmut macht das an den damaligen Festivalprogrammen mit hoher Attraktivität und dem Volksfestcharakter fest.
Die älteren Semester der UZ-Redaktion waren in diesen Tagen dabei, haben Hartmut und den Oktoberklub kennengelernt, die für uns die Botschafter des besseren – weil antifaschistischen und sozialistischen – Deutschlands waren. Auch ihre Lieder haben uns die Kraft gegeben, den Kampf gegen alte und neue Nazis, für Frieden, Arbeit und Sozialismus in besagter alter Bundesrepublik zu führen.
Die Genossinnen und Genossen in der DDR haben ihn weitaus intensiver kennenlernen können: als Sekretär des Zentralrates der FDJ für internationale Arbeit und später für Kultur, als Mitglied der Kulturkommission beim Politbüro des Zentralkomitees der SED und stellvertretender Minister für Kultur, als Mitglied des Weltfriedensrats und Vizepräsidenten des Friedensrates der DDR. Deine Arbeit war gelebter proletarischer Internationalismus.
Wir haben uns sehr gefreut, mit Hartmut auf dem UZ-Pressefest in Berlin zusammen feiern und diskutieren zu können und haben das auch genutzt, um von ihm zu lernen. Wir sind jedenfalls dabei, den „Kampf gegen die politischen und sozialen Diktate des entfesselten Kapitalismus“ zu führen.
Lieber Hartmut,
unsere herzlichsten und sozialistischen Grüße zu deinem 75. Geburtstag. Wir wünschen dir das Beste, freuen uns über deine Beiträge für unsere Zeitung und befolgen (hoffentlich immer und erfolgreich) deinen Ratschlag: „Eine Revolution ist hierzulande fern, und das kapitale Schlachtross, das uns aufgesogen hat, nimmt sich mit dem Scheitern Zeit. Aber schon in der Antike wusste man: Wenn du den den Wind nicht drehen kannst, musst du die Segel richtig setzen.“