Wer weiterfeiern möchte, sei auf die „Marx hat Zukunft“-Konferenz am 4. bis 6. Mai 2018 in Trier hingewiesen. Gemeinsam feiern dort Karl Marx (200 Jahre) und die SDAJ (50 Jahre) gemeinsam mit der DKP.
„Seit Marx wissen wir, dass der prägende Gegensatz unserer Gesellschaft die Herrschaft des Kapitals über diejenigen ist, die vom Verkauf ihrer Arbeitskraft leben müssen. Das bleibt bis heute gültig – ob mit oder ohne Tarifvertrag, ob in Leiharbeit oder Scheinselbstständigkeit. Auf der einen Seite – bei den Banken und Konzernen – sammelt sich immer mehr Reichtum an, während auf der anderen Seite unser Leben immer mehr von Leistungsdruck, Angst und drohender Armut geprägt ist. Klassenkämpfe prägen unsere Gesellschaft bis heute. Die Herrschenden verfolgen das Interesse, diese Ordnung beizubehalten. Sie schenken uns nichts. Daher werden wir eine Gesellschaft, die uns ein besseres Leben ermöglicht, nur im Kampf gegen die kapitalistische Ordnung erreichen können.“ heißt es im dazugehörigen Aufruf. Und weiter: „Marx ist nicht von gestern – er weist in die Zukunft. Wenn du auch davon überzeugt bist, dass der Kapitalismus das Problem ist und nicht die Lösung – dann laden wir Dich zu unseren Veranstaltungen in Marx‘ Geburtsstadt ein.“
Mehr Informationen findest du unter marxgeburtstag.de
Was, euch gibt es immer noch?“, fast jeder SDAJler hat den Spruch schon mal gehört, sei es am Infostand, auf einer Demo oder einfach, wenn man mit Fahnen in der Fußgängerzone unterwegs ist. Oft genug sind es gestandene Erwachsene, die mindestens genauso alt sind, wie die SDAJ selbst – die feiert dieses Jahr schließlich ihren 50sten Geburtstag. Begleitet ist der Spruch oft von einem Hauch Nostalgie, mit der man sich an seine eigenen wilden – politischen – Zeiten erinnert, und einem gutväterlichen Lächeln auf den Lippen, das einem sagen soll, auch man selber werde irgendwann vernünftig.
Doch damit ist es so eine Sache: „Der Kapitalismus hat bewiesen, dass er der Jugend keine politische, berufliche und sozial gesicherte Zukunft bieten kann.“ Wie wahr dieser Satz aus dem Aufruf zur Gründung der SDAJ ist, zeigt sich heute noch deutlicher als damals. In der Schule bleibt einem vor lauter Hausaufgaben kaum Freizeit, der Leistungsdruck steigt mehr und mehr. Im Betrieb bekommt kaum jemand eine Ausbildungsvergütung, von der man leben kann, während die Chefs Milliardengewinne einstreichen. Und von einem gesicherten Arbeitsplatz danach kann man nur träumen. Diese Perspektivlosigkeit nutzt die Bundeswehr schamlos aus und schickt junge Menschen in Kriege, von denen sie selbst sagt, dass sie der Sicherung der Rohstoffzufuhr dienen. Anlass, sich zu beschweren, gibt es also genug. Und wir meinen, die Gründe dafür sind die gleichen wie vor 50 Jahren: Immer noch beruht diese Gesellschaftsordnung auf der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, ist sie ausgerichtet am Profitinteresse der Banken und Konzerne. Das weiß auch die Gegenseite: „Es herrscht Klassenkampf, und meine Klasse gewinnt“, sagte der US-Milliardär Warren Buffet. Mit Ersterem hat er recht, mit Letzterem wollen zumindest wir uns nicht abfinden. Den Angriffen, die die Kapitalseite seit Jahren fast ungehindert fährt, wollen wir etwas entgegensetzen.
Dafür gibt es genügend Beispiele. In der Bildungsstreikbewegung gegen G8 war die SDAJ in verschiedensten Städten Deutschlands präsent, übernahm organisatorische Aufgaben, brachte Ideen für Forderungen und Aktionsformen ein. Zahlreiche SDAJler sind Gewerkschaftsmitglieder und dort aktiv. In Betrieben kandidieren sie für die Jugendauszubildendenvertretung oder treiben deren Gründung voran. Und doch bleiben wir dabei nicht stehen. So wichtig es ist, den Banken und Konzernen jeden Tag und auch im Kleinen die Stirn zu bieten – solange wir in diesem Gesellschaftssystem leben, werden unsere bereits erkämpften Rechte immer unter Beschuss stehen. Und deswegen braucht es etwas anderes: Den Sozialismus, ein Gesellschaftssystem, in dem wir selbst bestimmen und planen können, was produziert wird – und zwar nicht nach dem Maßstab des Profits. Doch dafür müssen wir die Betriebe selbst übernehmen. Diese Aufgabe nimmt uns keiner ab und gelingen wird das nur, wenn wir uns zusammenschließen. Für diese Erkenntnis steht die SDAJ seit 50 Jahren in den alltäglichen Auseinandersetzungen.