Nach der Ankündigung der Bundesregierung, Subventionen für Agrardiesel und Steuervorteile für Landwirte einzustellen, geht der Deutsche Bauernverband auf die Barrikaden. Werden die Maßnahmen nicht „ersatzlos gestrichen“, so dessen Präsident Joachim Rukwied, gebe es Proteste „in einer Art und Weise, wie es das Land noch nicht erlebt hat“. Die Kreishandwerkerschaft Anhalt Dessau-Roßlau erklärt in einem offenen Brief an Rukwied ihre Solidarität für den Widerstand der Bauern. Wir dokumentieren das Schreiben hier ungekürzt:
Sehr geehrter Präsident Joachim Rukwied,
die Handwerker unserer Kreishandwerkerschaft unterstützen den Deutschen Bauernverband bei ihrem Kampf gegen neue Belastungen durch die rot-gelb-grüne Ampelkoalition in Berlin. Als Handwerker sind wir wichtiger Verbündeter im Eintreten gegen immer weitere Belastungen unserer Wirtschaft und Bevölkerung. Wir stehen solidarisch an der Seite der bäuerlichen Betriebe in Deutschland und wollen gerade in schwierigen Zeiten zusammenhalten. Die Streichung der Subventionen von Agrardiesel und Steuervorteilen treffen regionale Wertschöpfungsketten, die systematisch – auch im Handwerk – immer weiter belastet werden. Die Handwerker lehnen es ab, das diejenigen belastet werden, die uns mit Lebensmitteln versorgen. Wie im Handwerk arbeiten viele Unternehmen in der Landwirtschaft als Familienbetriebe, die die Rolle des Ernährers übernehmen. Wir wollen nicht, dass Regionalität und Nachhaltigkeit in der Lebensmittelversorgung gefährdet sind. Daher können die Landwirte bei ihrem Protest auf Unterstützung aus der Handwerkerschaft setzen und wir werden uns dazu auch mit den regionalen Bauernverbänden in Verbindung setzen. Für Unterstützungsanregungen – auch was die Teilnahme an Protestaktionen betrifft – wären wir Ihnen dankbar.
Dessau-Roßlau, den 20. Dezember 2023
Karl Krökel
Kreishandwerksmeister Anhalt Dessau-Roßlau