Am vorletzten Wochenende tagte die Kommission Betriebs- und Gewerkschaftspolitik des Parteivorstandes der DKP in Essen. Schwerpunkt der Sitzung war die finale Beratung einer Handlungshilfe zur Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit für DKP-Mitglieder. Die Zusammenstellung sei Ergebnis „vieler Diskussionen um unsere Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit. In diesen Diskussionen konnten wir feststellen, dass viele Grundlagen unseres Verständnisses und Erfahrungen verloren gegangen sind“, heißt es im Vorwort der Handlungshilfe.
Auf Veranstaltungen und Sitzungen zu betrieblichen und gewerkschaftlichen Themen wurde der Bedarf an einer kompakten Zusammenfassung unserer Einschätzungen und unseres Verständnisses formuliert. Dem wird jetzt Rechnung getragen. Die Broschüre soll demnächst den Bezirken und Gruppen zur Verfügung gestellt und zu weiteren Diskussionen genutzt werden. Im Weiteren wurden die aktuellen Tarifauseinandersetzungen eingeschätzt. Hier lag ein besonderes Augenmerk auf die sich ankündigenden Streikaktionen im Reinigungsgewerbe, aber auch im Bäckerhandwerk.
Eine längere Diskussion entspann sich zum Thema Arbeitszeitverkürzung. Positiv eingeschätzt wurde, dass das Thema in allen Gewerkschaften wieder auf der Agenda steht. Allerdings ist die Herangehensweise in den Gewerkschaften bezogen auf die Formen der Arbeitszeitverkürzung sehr unterschiedlich. Verhindert dieses die Durchsetzung einer kollektiven Wochenarbeitszeitverkürzung? Was kann die DKP leisten, um kollektive Regelungen voranzubringen? Wie ist der Stand der Arbeitszeitdebatte in den Gewerkschaften? Das sind die Fragen, die vor dem Hintergrund der betrieblichen Realitäten auf dem Gewerkschaftspolitischen Forum am 19. Oktober in Kassel diskutiert werden sollen. Daher richtet sich das Gewerkschaftliche Forum dieses Mal insbesondere an die in den Betrieben und Gewerkschaft aktiven Genossinnen und Genossen der DKP. Neben dieser Diskussion sollen die aktuellen Probleme sowie der Erfahrungsaustausch der Aktiven im Mittelpunkt stehen und Möglichkeiten für die weitere Arbeit bzw. die nötige Unterstützung ausgelotet werden.
Einen positiven Trend sahen die Anwesenden auch in der Transformationsdebatte der IG Metall beziehungsweise den Zukunftsdiskussionen in weiteren Gewerkschaften. Positiv deshalb, weil sich wieder Gedanken um eigene Werte und Alternativen in der der Wirtschaftspolitik und zur Zukunft der Arbeitswelt gemacht werden. Hier gilt es, die Diskussionen zu nutzen und anzureichern.
Ein letzter Punkt bildete die Vorbereitung auf die Gewerkschaftstage der IG Metall und ver.di. Die Verteilung der UZ ist schon jetzt sichergestellt. Diskussionsangebote an die Delegierten müssen aber noch organisiert werden.