In der hessischen Gemeinde Mörfelden-Walldorf plant Aldi den Bau eines Hochregallagers von bis zu 32 Metern Höhe, dem etwa sechs Hektar Naturfläche geopfert werden sollen. Eine Erhöhung der Verkehrsbelastung von bis zu 700 Lkw am Tag – das heißt, ein Lkw alle zwei Minuten im Schichtbetrieb – ist die Folge. Die Straßen von Mörfelden-Walldorf, die ohnehin schon stark befahren sind, drohen noch weiter zu verstopfen. Und das zu jeder Tages und Nachtzeit. Zusätzlich zu der dadurch entstehenden Feinstaubbelastung in Form von Abgasen ist durch die ständige An- und Abfahrt der Fahrzeuge auch mit einer erheblichen Lärmbelästigung und einem starken Verschleiß der Straßen zu rechnen.
Die Folgen für die Umwelt am Ort wären fatal. Eine riesige Flächenversiegelung steht an. Über Pläne zur Aufforstung an anderer Stelle ist nichts bekannt. Auch mit einem Absinken des Grundwasserspiegels ist zu rechnen, weil wahrscheinlich noch mehr Regenwasser in die Kanäle geleitet wird und nicht mehr im Boden versickern kann. Ein Antrag der DKP/LL-Fraktion zur Aufforstung des Stadtgebietes wurde übrigens in der Vergangenheit trotz der hohen Waldverluste durch die Stürme und Dürreperioden der letzten Jahre in der Stadtverordnetenversammlung abgelehnt.
Niemand weiß genau, was von dem gigantischen Neubau zu erwarten ist. Um Licht ins Dunkel zu bringen, hat die DKP/LL-Fraktion einen Katalog mit Fragen zu den Themen Verkehrsaufkommen, Flächenverbrauch, Energiebilanz und vielem mehr eingereicht. Die Fragen gingen an den Bürgermeister und die Aldi-Geschäftsleitung. Aldi hat geantwortet, der Bürgermeister nicht.
Die Antwort von Aldi: Das wissen wir alles selbst noch nicht so genau. Zu einem Bauvorhaben, das dieses Jahr beginnen soll, gibt es noch keine genauen Pläne? „Wer soll das glauben“, fragt daher die DKP Mörfelden-Walldorf in einer Extraausgabe ihrer Stadtzeitung „blickpunkt“ und bekräftigt ihr Nein zu dem geplanten Hochregallager.