Der SPD-Chef, Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel fand, was allerorten in den Medien hervorgehoben wurde, klare Worte bei seinem groß inszenierten Auftritt in der von Faschisten bedrängten Flüchtlingsunterkunft von Heidenau: „Keinen Millimeter dem rechten Mob, das ist Pack, die haben mit Deutschland nichts zu tun.“ Gut gebrüllt. Ob er damit auch vergessen machen will, dass er am 23. Januar eine Veranstaltung von „Pediga“, den Wegbereitern der aktuellen Pogrome, mit seiner Anwesenheit aufgewertet hatte? Damals wurde er mit den Worten zitiert, „(…) mit den Menschen, die dort hingehen, die Sorgen haben, und die verärgert sind über die Politik, natürlich muss man mit denen reden“ (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/pegida-sigmar-gabriel-diskutiert-in-dresden-mit-anhaengern-a-1014783.html) und beteiligte sich damit daran, dieses Pack salonfähig zu machen.
Aktuell nun, und gar nicht mehr so verbalradikal, beklagt er die offensichtlich menschenunwürdigen Zustände im ehemaligen Baumarkt von Heidenau, in dem nun Geflüchtete auf engstem Raum zusammengepfercht werden, mit der wachsweichen Bemerkung das „ist nicht das, was wir uns unter einer angemessenen Unterkunft vorstellen“. Dem Vizekanzler der Bundesrepublik kommt im Angesicht des Elends nicht in den Sinn, dass es in seiner (!) Macht läge, diese Zustände sofort zu ändern?! Dafür gibt es ein klares Wort: Heuchelei.