Seit zwei Wochen blockieren polnische Speditionen mehrere Grenzübergänge zwischen Polen und der Ukraine. Am Mittwoch (nach Redaktionsschluss von UZ) sollen die Proteste auf den größten Grenzübergang zwischen den beiden Ländern in Medyka ausgeweitet werden.
Polnische Spediteure kritisieren, die Marktbedingungen für sie hätten sich mit dem Wirtschaftskrieg der EU gegen Russland dramatisch verschlechtert. Im Sommer 2022 hatte die EU die bis dato geltende Konzessionspflicht für ukrainische Speditionen auf dem Gebiet der EU einseitig aufgehoben. Ukrainische Unternehmen können seitdem uneingeschränkt Transporte zwischen EU-Ländern und der Ukraine anbieten. Dabei profitieren sie von geringeren Treibstoffkosten und zahlen Löhne, die nur etwa ein Drittel dessen betragen, was in Polen üblich ist. Von Sozialabgaben sind die ukrainischen Spediteure weitgehend befreit. Die Folge: Der Marktanteil polnischer Fuhrunternehmer ist von etwa 40 Prozent auf 5 Prozent gesunken.
Auf beiden Seiten der Grenzen haben sich Schlangen von bis zu 40 Kilometern gebildet.