Glückwunsch zum Frauentag!

Zur Zeit streiken die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes um höhere Löhne, mehr freie Tage und bessere Arbeitsbedingungen. Es sind oft Frauen, die dabei in der ersten Reihe stehen. Und das mit einer zunehmenden Wut. Sie bestreiken Kliniken, Kitas, Pflegeeinrichtungen, Verwaltungen, Schulen und Jugendämter. Sie sind wütend, weil die Gegenseite noch nicht einmal ein Angebot vorlegt. Sie sind wütend, weil sie von den Ungerechtigkeiten dieses Systems besonders betroffen sind.

Pralinen und Blumensträuße zum Frauentag sind nett. Aber nicht, wenn uns damit weisgemacht werden soll, dass der 8. März eine Art zweiter Muttertag ist. Der 8. März ist ein Kampftag. An diesem 8. März – und dem „Equal Pay Day“ am 7. März – solidarisieren wir uns mit den Streikenden und fordern mit ihnen gleiche Löhne für gleiche Arbeit!

Der Internationale Frauentag war immer auch ein Kampftag für den Frieden. Das ist er auch heute. In der Ukraine und im Nahen Osten toben die derzeit schlimmsten Kriege – wie immer stecken dahinter die NATO und ihre Verbündeten. Wie immer leiden Frauen und Mädchen am stärksten von Krieg und Vertreibung.

Frauen sind aber auch besonders betroffen von den immensen Ausgaben für Krieg und Hochrüstung in diesem Land. Das Geld fehlt in allen sozialen Bereichen. Zuschüsse unter anderem für Frauenhäuser und soziale Beratungsstellen werden gestrichen. Die Öffentliche Daseinsvorsorge geht vor die Hunde. Das trifft alle, aber besonders hart Frauen, die aufgrund ihrer niedrigeren Löhne und oft prekärer Lebensumstände besonders auf diese Leistungen angewiesen sind.

Wer von sozialer Gerechtigkeit und Frauenkampf spricht, darf deshalb zu Aufrüstung und Kriegsvorbereitung nicht schweigen.

Allen Kolleginnen, Genossinnen und Leserinnen der UZ einen herzlichen Glückwunsch zum Internationalen Frauentag und viel Kraft für unseren gemeinsamen Kampf!

Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP

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"Glückwunsch zum Frauentag!", UZ vom 7. März 2025



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