Am 6. März haben Kolleginnen und Kollegen der Volkshochschule (VHS) Hildesheim demonstrativ die Arbeit niedergelegt, mit der Streikforderung: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Nachdem die Beschäftigten der VHS Hildesheim unzählige Gespräche mit verantwortlichen Politikern in der Stadt und im Landkreis geführt und in den vergangenen zweieinhalb Jahren vergeblich versucht hatten, eine Angleichung des Lohnniveaus zu erreichen, riefen sie mit Unterstützung ihrer Gewerkschaft, ver.di, am 6. März spontan zu einem eintägigen Streik der Kolleginnen und Kollegen auf.
Die einen werden gemäß dem VHS-Haustarif deutlich schlechter bezahlt als die anderen, die nach dem Tarifvertrag im öffentlichen Dienst (TVöD) bezahlt werden. Die Differenz beträgt bis zu 20 Prozent. Man habe großes Verständnis für das Anliegen der Beschäftigten, aber weder die Stadt noch der Landkreis seien finanziell in der Lage, den Forderungen der VHS-Angestellten nachzukommen. So die gebetsmühlenartige, sattsam bekannte Argumentation.
Am Dienstag vergangener Woche versammelten sich die Streikenden morgens vor dem Gebäude der VHS zwischen Domhügel und Michaeliskirche, um von dort durch die Innenstadt Hildesheims, eskortiert von der Polizei, am Rathaus vorbei zur Pressekonferenz in die Hildesheimer ver.di-Zentrale zu ziehen. Betroffene und ver.di-Vertreter forderten die Verantwortlichen erneut auf, sich endlich in Richtung einer Angleichung des Lohnniveaus zu bewegen. Sie hätten in den Gesprächen stets betont, den Zeitrahmen der Angleichung einvernehmlich zu gestalten. Es sei das erste Mal, dass eine VHS in Niedersachsen bestreikt werde. Und mit dem Hinweis, dass die Stadt-Oberen in ihren Fensterreden gerne Hildesheim als Kulturhauptstadt präsentierten, werde die Finanzierungsfrage konterkariert.
Die örtliche Presse zeigte in ihren Artikeln/Kommentaren Wohlwollen und Verständnis mit den Streikenden.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hildesheim erklärte sich auf ihrer zur selben Zeit tagenden Jahreshauptversammlung mit den Streikenden solidarisch und bot für weitere Kampfmaßnahmen ihre Unterstützung an. Auch die Beschäftigten der Musikschule bekundeten ihre Solidarität wie ebenfalls Kolleginnen und Kollegen einiger Volkshochschulen in Niedersachsen.
Der Kampf der Beschäftigten um gleichen Lohn für gleiche Arbeit ist an der Hildesheimer Volkshochschule mit diesem eintägigen Streik sicherlich nicht beendet. Mit dem Anstieg des gewerkschaftlichen Organisationsgrades stieg auch, unschwer nachvollziehbar, das Solidaritätsgefühl untereinander, das sich nicht zuletzt auch in der starken Unterstützung der „Haustarifler“ durch die TVöD-Kolleginnen spiegelt.