UZ-Pressefest –
Fest für aktive Gewerkschafter
Eishalle, Samstag, 2. Juli, 11 Uhr:
„Zukunft der Arbeit“
Diskussionsrunde des Parteivorstandes der DKP mit Serdar Derventli, Mitglied der DIDF-Bundesgeschäftsführung, Olaf Harms, Sekretär für Betriebs- und Gewerkschaftspolitik der DKP, und Werner Seppmann, Soziologe.
14 Tage am Stück streikten die Mitarbeiter der Vivantes Service Gesellschaft, um ihrer Forderung nach einem gerechteren Lohn Ausdruck zu verleihen. Der Streik begann am 08 Juni 2016 und war zuerst nur für ein paar Tage geplant und wurde dann immer wieder verlängert.
Vivantes ist ein Zusammenschluss von zehn städtischen Krankenhäusern und mit rund 14 500 Beschäftigten der zweitgrößte Arbeitgeber der Stadt Berlin. Für die Beschäftigten des „Mutterkonzerns“ gilt der TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst). Weil der Vivantes zu teuer ist, werden immer mehr Aufgabenbereiche an Tochterunternehmen ausgelagert. Darunter auch die Vivantes Service Gesellschaft. Für die Angestellten, die bei der Ausgliederung vor einigen Jahren schon dabei waren, galt der TVöD weiterhin, aber inzwischen gilt er schon für 250 der 900 Beschäftigten nicht. Laut ver.di kann der Lohnunterschied zwischen Angestellten, die nach TVöD bezahlt werden, und denen, die es nicht werden, bis zu 900 Euro betragen – für die gleiche Arbeit.
ver.di fordert, dass alle Angestellten nach TVöD bezahlt werden. Die Geschäftsführung schlug die Einführung von Lohntabellen vor, die allerdings ein weit niedrigeres Entgelt vorsehen als der TVöD. So sollten Beschäftigte des Patientenbegleitservices laut Tabelle nach acht Jahren 2025 Euro bekommen, während es nach TVöD bereits nach sieben Jahren 2345,12 Euro wären. Deshalb forderte ver.di die Geschäftsführung auf, bei der nächsten Verhandlungsrunde am 24 Juni 2016 ein ordentliches Angebot in Richtung TVöD auf den Tisch zu bringen.
Weiter wirft ver.di der Geschäftsführung vor, den Geist der Notdienstvereinbarung gebrochen zu haben. So streiken auch die Angestellten, die das Operationsbesteck sterilisieren. Diese sind für den Streik sehr wichtig, da die Operationen einen großen Teil der Einnahmen des Krankenhauses ausmachen und somit die Geschäftsführung da treffen, wo es ihnen weh tut – beim Geld. Eben deshalb wird hier krampfhaft versucht, den Normalbetrieb aufrecht zu erhalten. Angeblich nicht durch Leiharbeiter, sondern durch dafür extra vergebene Werkverträge, die in der Notdienstvereinbarung nicht verboten sind. Dennoch mussten bereits nach dem ersten Streikwochenende die ersten Operationen ausgesetzt werden.