In einem Großteil der Welt ist die medizinische Grundversorgung wegen der Corona-Pandemie eingeschränkt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf veröffentlichte am vergangenen Freitag eine Umfrage, wonach in rund 90 Prozent von 135 Staaten auch ein Jahr nach Ausbruch der Krise Gesundheitsleistungen nicht ausreichend angeboten werden können. In einem Fünftel der Länder kommt es zu Engpässen in der Notfallmedizin, während zwei Drittel über Verzögerungen von nicht lebensrettenden Operationen berichten. Mehr als 40 Prozent der Länder meldeten Probleme in Bereichen wie mentale Gesundheit, HIV, Zahnmedizin, Krebsvorsorge, Bluthochdruck oder Diabetes. Viele Staaten hätten allerdings die Versorgungslücken seit dem vorigen Jahr verkleinern können, berichtete die WHO. Dies sei unter anderem durch die Einstellung von zusätzlichem Personal, die Versorgung von Patienten zu Hause und Telemedizin gelungen. Viele Patienten würden jedoch weiterhin Behandlungen meiden, weil sie Angst hätten, sich dabei mit dem Coronavirus anzustecken. Laut der Studie gibt es auch Fortschritte bei herkömmlichen Impfungen, die vielerorts wegen der Pandemie ausfielen. Allerdings berichtete noch immer mehr als ein Drittel der Länder über Einschränkungen in diesem Bereich.
Gesundheitsversorgung gefährdet
Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.
An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)