Am Generalstreik, den Gewerkschaften, Oppositionsparteien und soziale Bewegungen am vergangenen Freitag durchführten, beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben 35 bis 40 Millionen Menschen. Damit dürfte es sich um den größten Generalstreik in der Geschichte Brasiliens handeln.
Der öffentliche Nahverkehr in den großen Städten war weitgehend stillgelegt, öffentliche und private Schulen, Banken und Behörden blieben geschlossen. Krankenhäuser beschränkten sich auf eine Notversorgung von Patienten. Eine große Beteiligung am Streik zeigten die Beschäftigten des Ölsektors und die Beschäftigten der Automobilindustrie im Großraum von São Paulo.
Der Streik und die Demonstrationen prägten in den linken Hochburgen im Nordosten Brasiliens, wie Recife und Fortaleza, das Bild. Hier, wie an vielen Orten landesweit, blockierten u. a. Aktivisten der Landlosenbewegung wichtige Straßen. In Rio de Janeiro und São Paulo setzte die Polizei Tränengas und Gummigeschosse gegen Demonstranten ein. „Die Polizei wollte uns nie unsere Kundgebung durchführen lassen. Sie haben Bomben auf die Bühne geschossen, während die Menschen gesprochen haben“, erklärte der Vorsitzende des Gewerkschaftsbundes CTB, Ronaldo Leite.