Bis zu 45 Millionen Menschen in 380 Städten Brasiliens sind am Freitag vergangener Woche einem Aufruf aller zwölf Gewerkschaftsverbände zum Generalstreik gegen die Politik der Regierung von Staatschef Jair Bolsonaro gefolgt. Unterstützt wurde der Ausstand von den großen sozialen Bewegungen „Frente Brasil Popular“ (Brasilien des Volkes) und „Frente Povo Sem Medo“ (Volk ohne Angst).
Der Arbeitskampf richtete sich in erster Linie gegen den von der Regierung angestrebten Abbau des öffentlichen Systems der Renten und Daseinsvorsorge. Gleichzeitig wendeten sich die Streikenden gegen Kürzungen im Bildungsbereich und forderten Maßnahmen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze.
„Dieser Streik war erfolgreich, trotz der antigewerkschaftlichen Praktiken von Unternehmern und Gerichten und trotz der Repression der Polizei in einigen Bundesstaaten. Er war größer als der von 2017 gegen die Reformvorhaben von Michel Temer. Und jetzt ziehen wir nach Brasília, wo wir neue Demonstrationen organisieren werden und Unterschriften gegen die Rentenreform sammeln, die wir dann dem Kongress übergeben“, so Vagner Freitas,Vorsitzender von Brasiliens größtem Gewerkschaftsdachverband CUT, in einer Pressemitteilung.