Nach Angaben des Statistischen Bundesamts ist der „Gender Pay Gap“, also die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern, im Jahr 2024 um 2 Prozent auf nun 16 Prozent gesunken. Männer bekamen demnach durchschnittlich 26,34 Euro pro Stunde, Frauen 4,10 Euro weniger. Das Statistische Bundesamt sieht einen „Angleichungstrend“ und führt diesen auf die stärkeren Lohnsteigerungen bei Frauen im Vergleich zu Männern zurück. Das sind doch gute Nachrichten!?
Zumindest wird aufgezeigt, wo der Hebel angesetzt werden muss. Höhere Tarifabschlüsse als in den „Männerberufen“ müssen her. Auf den ersten Blick scheint das in den nächsten Jahren nicht schwierig zu werden: In der Männerdomäne Metall- und Elektroindustrie gibt es ab April 2025 eine Lohnerhöhung von 2 Prozent und ab April 2026 weitere 3,1 Prozent. Okay, da kommen dann noch Einmalzahlungen und Wahloptionen hinzu. Aber dennoch: Das muss doch zu schaffen sein, oder?
Fakt ist leider, dass Frauen wie Männer in den letzten Jahren einen deutlich spürbaren Reallohnverlust haben hinnehmen müssen. Die Angleichung, die das Statistische Bundesamt feststellt, ist also eine nach unten. Schlechte Abschlüsse in Branchen, in denen mehrheitlich Männer arbeiten, sind leider keine gute Voraussetzung dafür, diesen Trend umzukehren.