Lexikon der deutschen Kämpfer für die Spanische Republik

Gelebter Internationalismus

Von Günter Wehner

Werner Abel, Enrico Hubert:

Sie werden nicht durchkommen. Deutsche an der Seite der Spanischen Republik und der sozialistischen Revolution, Band 1.

Edition AV 2015, 567 Seiten, broschiert, 45,– €

Spät aber dennoch rechtzeitig zum 80. Jahrestag des Spanienkrieges und der Internationalen Brigaden erschien das biografische Lexikon deutscher Spanienkämpfer. Den Herausgebern ist mit der umfassenden Zusammenstellung von 4 500 Namen deutscher Interbrigadisten ein Ehrenbuch gelungen. Die Herausgeber, die gleichzeitig auch die Autoren sind, haben parteiunabhängig und sachlich neutral die Frauen und Männer biografisch gewürdigt, die sich uneigennützig und freiwillig den Francoputschisten nebst deren deutschen und italienischen faschistischen Helfern entgegenstellten, welche die rechtmäßig gewählte spanische Volksfrontregierung stürzen wollten.

Mit großem Fleiß und Ausdauer haben die Autoren alle vorhandenen und bekannten Quellen durchsucht, um soviel wie möglich die deutschen Inter­brigadisten zu erfassen, die an der Seite des spanischen Volkes gegen die Faschisten kämpften.

Den biografischen Angaben kann man die unterschiedlichen politischen Werdegänge der Biografierten entnehmen sowie die Gründe für den Weg nach Spanien. Im Mittelpunkt fast aller Biografien steht der Wille, aktiv mit der Waffe in der Hand den Faschisten entgegenzutreten und die spanische Republik zu erhalten. Entsprechend der Faktenlage erfahren die Leser den jeweiligen Dienstgrad und die Funktionen der biografierten Interbrigadisten sowie die Einsätze an den unterschiedlichen Fronten.

Buchcover »Sie werden nicht durchkommen«

Buchcover »Sie werden nicht durchkommen«

Hervorzuheben ist, dass die Herausgeber auch den umfangreichen Anteil der Frauen skizzieren, die im Sanitätswesen und im kulturellen Bereich aktiv wirkten und im Versorgungsbereich tätig waren. Die Leserinnen und Leser erfahren auch, wie das Leben der Interbrigadisten nach ihrem Einsatz in Spanien verlief.

Informativ für die Nutzer der Publikation ist die historische Einführung von Reiner Tosstorff. Kritisch anzumerken ist die häufig fehlerhafte Schreibweise. Hier sei nur auf den Namensfehler „Trosstorff“ verwiesen.

Die vorliegende Publikation ist ein wichtiger Meilenstein für die weitere Forschung. Der angekündigte zweite Band, der u. a. mit Fotos, persönlichen Dokumenten und originalen Zeugnissen das biografische Lexikon ergänzen soll, wird sicher dazu beitragen, noch vorhandene Lücken zur Thematik Internationale Brigaden zu schließen.

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"Gelebter Internationalismus", UZ vom 13. Mai 2016



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