In Siegen erinnerte am vergangenen Wochenende das „Bündnis gegen Rechts“ an den kommunistischen Widerstandskämpfer Walter Krämer (1892 bis1941, oben). Der Schlosser und KPD-Landtagsabgeordnete wurde nach dem Reichstagsbrand 1933 verhaftet und eingekerkert. Krämer kam 1937 in das Konzentrationslager Buchenwald und konnte dort als Pfleger im Häftlingskrankenbau vielen Mithäftlingen helfen. Die Nazis ermordeten den „Arzt von Buchenwald“ am 6. November 1941, dennoch blieb er unvergessen. Der DDR-Schriftsteller und Mithäftling Bruno Apitz nannte seine Hauptfigur in „Nackt unter Wölfen“ (Roman 1956, Verfilmung 1963) nach ihm. 1999 zeichnete die israelische Gedenkstätte „Yad Vashem“ Krämer postum mit dem Titel „Gerechter unter den Völkern“ aus. Erst 2014 bekennt sich seine Heimat Siegen zu ihm und benennt den Platz vor dem Haupteingang des Kreisklinikums in Walter-Krämer-Platz um. Zwei Jahre später „gewinnt“ Krämer mit 44 Prozent eine Umfrage zum „größten“ Siegen-Wittgensteiner der letzten 200 Jahre.
Die „Kinder des Widerstands“ feierten zur gleichen Zeit in Duisburg ihr zehnjähriges Bestehen als Organisation von Kindern und Enkeln antifaschistischer Widerstandskämpferinnen und -kämpfer (unten). Klara Tuchscherer und andere lasen antifaschistische Texte, begleitet und unterstützt vom Markus-Reinhardt-Ensemble und Kutlu Yurtseven von der Microphone Mafia. Zu sehen war auch die Ausstellung „Ohh Porajmos … Ein Comic zur Aufarbeitung eines Genozids?“.