ver.di geht u. a. mit der Forderung nach sechs Prozent mehr Entgelt in die Trarifverhandlungen für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes in den Ländern und Kommunen. Spannend für andere Branchen ist, dass diese Forderung mit der Feststellung verbunden ist, dass genug Geld vorhanden ist. ver.di verweist dabei auf die steigenden Steuereinnahmen in unserem Land.
Und zu Recht fordert die Gewerkschaft die Besteuerung der Vermögen der Superreichen. 20 Milliarden Euro würde das jährlich in die öffentlichen Kassen spülen, eine Reform der Erbschaftssteuer würde ebenfalls Milliarden Einnahmen für die Allgemeinheit bedeuten.
Ich meine, dass wir mit diesem offensiven Herangehen in den Betrieben auf der richtigen Spur sind. Viele KollegInnen erkennen zunehmend, dass das Lied von den leeren öffentlichen Kassen nur gesungen wird, um Sozialabbau betreiben zu können und das Lohnniveau abzusenken – und viel zu oft konnte das nicht verhindert werden.
Es ist an uns zu zeigen, wo in unserem Land das Geld zu holen ist. Und je verständlicher uns das gelingt, desto höher wird die Bereitschaft der KollegInnen und Kollegen sein, ihre berechtigten Forderungen kämpferisch einzufordern. In diesen Kämpfen muss es auch gelingen, den Organisationsgrad der Gewerkschaft zu erhöhen. Das ist letztendlich die Voraussetzung, diese Kämpfe auch erfolgreich führen zu können.
Detlev Beyer Peters ist
Konzernbetriebsratsvorsitzender der AWO Westliches Westfalen
und stellvertretender Kreisvorsitzender der DKP in Recklinghausen