Argentiniens Regierung ist erneut vor „Gläubigern“ früherer Staatsanleihen eingeknickt. Nach einer Vereinbarung mit einer Gruppe von Sammelklägern muss Argentinien den gesamten Nennwert der Staatsanleihen und die Hälfte der aufgelaufenen Zinsen bezahlen. Ähnliche Vereinbarungen hatte die Regierung des neuen Präsidenten Mauricio Macri bereits in drei weiteren Fällen getroffen. Insgesamt geht es um angebliche Schulden in Höhe von neun Milliarden Euro.
Hintergrund des Streits ist, dass nach der argentinischen Staatspleite 2001 Hedgefonds billig argentinische Staatsanleihen aufgekauft hatten. Später hatten sie darauf bestanden, den Nennwert der Anleihen plus Zinsen ausgezahlt zu bekommen – trotz der Schuldenschnitte der Jahre 2005 und 2010, bei denen die Gläubiger auf bis zu 70 Prozent ihrer Forderungen verzichtet hatten. Die Vorgängerregierung von Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner hatte die Zahlung verweigert und die Spekulanten als „Geierfonds“ bezeichnet.