Wir dokumentieren an dieser Stelle die Pressemitteilung des Friedensrates Markgräflerland:
Am 17. September 2022 sollen Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade durch Müllheim marschieren. Der Auftakt des Militärspektakels erfolgt um 9.30 Auf dem Markgräfler Platz in Müllheim, anschließend gibt es eine Militärparade zur Robert-Schuman-Kaserne, in der dann ein Tag der offenen Tür stattfindet. Anlass ist die Stationierung dieses militärischen Großverbandes in Müllheim vor 30 Jahren, dessen Soldaten zur weltweiten Kriegsführung ausgebildet und ausgerüstet sind. Und inzwischen auch von dieser Ausbildung Gebrauch machen und weltweit Kriege führen.
Der Friedensrat Markgräflerland protestiert gegen dieses Militärspektakel und wird in der Zeit von 9 bis 19 Uhr vor den Toren der Kaserne anwesend sein, um gegen dieses Werben fürs Sterben zu protestieren und sich für zivile Konfliktlösungen einzusetzen.
Heute seien nicht archaische Kriegsvorbereitungen nötig, sondern intelligente Friedenslösungen betont der Friedensrat. In dem Flyer an die Besucher heißt es weiter: „Für keinen Konflikt dieser Erde gibt es eine Lösung mit Mitteln der Gewalt. Einen gerechten Krieg gibt es nicht – nur einen gerechten Frieden. Widersetzen Sie sich der kriegerischen Logik in der gegenwärtigen Politik, die immer noch behauptet, wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor. Das war immer eine gefährliche, unsinnige Lehre. Es gibt eine Alternative. Sie lautet: Wenn du den Frieden willst, bereite den Frieden vor.“
Gegen dieses Militärspektakel protestiert der Friedensrat Markgräflerland, denn:
- Öffentliche Militäraufmärsche sind psychologische Kriegsvorbereitung. Sie dienen dazu, die Bürgerinnen und Bürger an das Militär im öffentlichen Raum zu gewöhnen. Schon Kurt Tucholsky betonte, dass „Jubel über militärische Schauspiele Reklame für den nächsten Krieg ist.“
- 30 Jahre Deutsch-Französische-Brigade in Müllheim sind für den Friedensrat Markgräflerland kein Grund zum Feiern. Nach Ende des 2. Weltkrieges hieß es: Nie wieder Krieg! Statt dessen wird heute von den Oberen in Deutschland die Bundeswehr in Kriege in aller Welt geschickt. Die Deutsch-Französische-Brigade ist die Speerspitze der militärischen Kräfte von NATO und EU, gegenwärtig sind Soldaten der Brigade unter anderem in Rumänien stationiert.
- Die Brigade ist und kann nicht Symbol deutsch französischer Freundschaft sein. Waffenbrüderschaft bedeutet nicht Völkerfreundschaft. Kriege werden nicht weniger verwerflich, wenn sie gemeinsam von Soldatinnen zweier ehemals verfeindeter Nationen geführt werden. Sie ist Instrument des Völkermords und nicht der Völkerfreundschaft.
- Die Standorte der Brigade sollen in den kommenden Jahren nochmals mit Millionen Euro Steuergeldern ausgebaut werden; allein für den Standort Müllheim sind dafür 30 Mill. € vorgesehen. Der Friedensrat Markgräflerland wendet sich gegen die weltweiten Bundeswehreinsätze und gegen den deswegen steigenden Rüstungsetat. Was wir brauchen sind mehr Lehrer und Krankenschwestern; nicht aber mehr Soldaten.