Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat Polen, Tschechien, die Slowakei und Ungarn davor gewarnt, in der Flüchtlingskrise zu einem „Verein der Abtrünnigen“ zu werden. Asselborn sagte am Rande eines EU-Außenministertreffens in Brüssel, dass die sogenannten Visegrad-Länder in der Vergangenheit selbst „viel Solidarität erfahren“ hätten.
Angesichts der Weigerung der Visegrad-Staaten, sich der Flüchtlingspolitik der BRD anzuschließen, gibt es schon seit längerem Gedankenspiele, ihnen mit einer Kürzung von EU-Mitteln zu drohen.
Die Regierungschefs der vier Visegrad-Länder haben am Montag in Prag mit Mazedonien und Bulgarien über eine Sicherung der EU-Außengrenze gegen den anhaltenden Zustrom von Flüchtlingen über die sogenannte Balkanroute beraten. Vor dem Treffen hat der slowakische Regierungschef Robert Fico Deutschland und andere EU-Partner heftig kritisiert. Er warf ihnen am Sonntag vor, ein „Diktat“ gegen alle jene ausüben zu wollen, die ihre Ansichten zur Flüchtlingspolitik nicht teilten