Als ich Artikel und Kommentar gelesen hatte war ich doch sehr irritiert. Eine Teilnehmerin an dem Treffen „Aufstehen gegen Rassismus“ hatte mir total begeistert davon erzählt, wie dort 700 junge Menschen heiß diskutiert haben, wie am besten gegen den Rassismus im Land gekämpft werden kann. Der Konsens war: alles gegen die AfD, ein Sammelbecken für den rechten Sumpf mit bürgerlicher Maske.
Der verabschiedete Aufruf lässt alle Möglichkeiten für Form und Inhalt offen, wie vor Ort gearbeitet werden kann. Dort heißt es:
„… – Wir wollen der rechten Hetze eine bundesweite, antirassistische Aufklärungskampagne entgegensetzen. Dazu wollen wir innerhalb des nächsten Jahres 10000 Stammtischkämpferinnen und Stammtischkämpfer ausbilden.
-– Wir setzen auf die Aktivität von vielen. Wir wollen Hilfestellung geben, selbst aktiv zu werden und sich zu vernetzen. Wir wollen Material produzieren und öffentliche Aktionen gemeinsam umsetzen. Damit sichtbar wird: Wir sind viele. Rassismus ist keine Alternative!
– Wir unterstützen die Proteste gegen den AfD-Programmparteitag in Stuttgart am 30. April 2016. Wir begrüßen den Uni-, Schul-, Azubi-Streik des Bündnisses Jugend gegen Rassismus am 27. April 2016.
– Wir rufen dazu auf, sich an den Menschenketten des Bündnisses Hand-in-Hand gegen Rassismus am 18. und 19. Juni 2016 in Berlin, Bochum, Hamburg, Leipzig und München zu beteiligen.
– Wir tragen unsere Positionen gegen den Rassismus und Islamhass der AfD in die kommenden Landtags- und Kommunalwahlkämpfe und unterstützen Proteste gegen die Auftritte der AfD.
– Wir wollen am 3. September 2016 in Berlin im Vorfeld der Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin mit einer Großaktion, z. B. einer Kundgebung und einem Konzert, ein klares Zeichen zu setzen: Wir überlassen den Rassisten nicht das Feld. Wir stehen auf gegen Rassismus. Wir laden zivilgesellschaftliche Akteure und Bündnisse ein, mit uns gemeinsam eine solche Großveranstaltung vorzubereiten und durchzuführen.
– Wir setzen uns dafür ein, im ersten Halbjahr 2017 mit vielen anderen ein bundesweites Großereignis zu organisieren, um auch im Wahljahr deutlich zu machen: wir stehen an der Seite der Geflüchteten, der Muslime und aller anderen, die rassistisch diskriminiert und bedroht werden.“
Gegen die AfD ist ein breitestmögliches Bündnis notwendig. Ausgrenzung ist der Tod jedes Bündnisses.
Meine Partei hat den Aufruf nicht unterschrieben. Sie hat sich ein weiteres Mal isoliert. Für mich unerträglich.