Gedenken und Lügen

Mit einem Appell zum Frieden wurde am Sonntag der Opfer des US-amerikanischen Atombombenabwurfs vor 70 Jahren auf die japanische Stadt Nagasaki gedacht. Nagasakis Bürgermeister Tomihisa Taue mahnte, Japan dürfe niemals vom Prinzip »Nie wieder Krieg« abweichen. Er bezog sich damit auf eine Militärreform, die die japanische Regierung des Ministerpräsidenten Shinzo Abe auf den Weg gebracht hat.

Im Widerspruch zu den bekannten historischen Fakten wiederholten bürgerliche Medien erneut die Lüge, dass die Niederlage Japans angeblich durch die Abwürfe der Atombomben herbeigeführt worden sei. »Unter dem Eindruck der Zerstörungen kapitulierte das Kaiserreich Japan am 15. August«, schrieb die Nachrichtenagentur dpa auch am Sonntag. Tatsächlich ging es den USA vor allem darum, im sich verschärfenden Konflikt mit der Sowjetunion ihre durch die neue Waffe vergrößerte militärische Macht zu demonstrieren.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Gedenken und Lügen", UZ vom 14. August 2015



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Stern.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit