„Pilger“, „innerlinker Zwist“, „linke Folklore“: Unter der Überschrift „Alle Jahre wieder“ berichtet das „Neue Deutschland“ über die Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Demonstration 2017 und wiederholt die Unterstellungen, die die Teilnehmer dieser Demonstration alle Jahre zu hören bekommen. 10000 waren es in diesem Jahr, die am vergangenen Sonntag an der Demonstration zum Friedhof der Sozialisten teilnahmen. Diese Zahl nennt das Bündnis der Organisatoren, für die Polizei waren es 3500. Zwei von ihnen nahm die Polizei bei einem Angriff auf die Demonstration fest, weil sie angeblich verbotene kurdische Fahnen trugen.
Die „junge Welt“ meldete für ihre Rosa-Luxemburg-Konferenz am Vortag einen neuen Besucherrekord von 2 800 Teilnehmern. Im Rahmen dieser Konferenz organisierte und betrieb die DKP ihr „Café K“. Am Abend, bei der Veranstaltung der DKP, informierte der Parteivorsitzende Patrik Köbele die rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den Tod seines Vorgängers Herbert Mies. Köbeles Stellvertreter, Hans-Peter Brenner, eröffnete den DKP-Block auf der Demonstration ebenfalls im Gedenken an Herbert Mies. Die kubanische Journalistin und Abgeordnete der Nationalversammlung, Arlín Alberty Loforte, sprach den DKP-Mitgliedern im Namen der kubanischen Kommunisten ihr Beileid aus. Auch ein Vertreter der vietnamesischen Botschaft nahm an der Veranstaltung teil.
Der Generalsekretär der britischen Kommunisten, Robert Griffiths, berichtete bei der DKP-Veranstaltung über den Kampf der britischen Linken gegen die EU. Er begrüßte, dass der Labour-Vorsitzende Jeremy Corbyn, „ein Freund der Kommunistischen Partei“, in der vergangenen Woche die Forderung nach einem weiteren Brexit-Referendum zurückgewiesen hatte: „Er hat darauf bestanden, dass das Volk gesprochen hat und dass seine Entscheidung nun umgesetzt werden muss.“ Griffiths beschrieb die Auseinandersetzungen um den Brexit: „Selbst der Kommunistischen Partei ist vorgeworfen worden, dass sie sich mit Nationalisten, Rassisten und Neonazis ins Bett gelegt habe – obwohl wir eine antirassistische, internationalistische Kampagne gegen die EU durchgeführt haben, die völlig unabhängig von allen Teilen der politischen Rechten war.“
Die DKP-Mitglieder nutzten das Wochenende auch, um die UZ bekannter zu machen und um Unterschriften zur Unterstützung ihrer Kandidatur bei den kommenden Bundestagswahlen zu sammeln. Allein für die Berliner Landesliste konnten sie 300 Unterstützerinnen und Unterstützer gewinnen.