Im November 2019 soll der zweite Teil der „Eiskönigin“ von Walt Disney in die Kinos kommen. Bereits im vor sechs Jahren erschienenen ersten Teil ging es Disney-unüblich nicht um die ewige Liebe zwischen Prinz und Prinzessin, sondern um die Liebe zwischen zwei Schwestern, die durch ihre Verbundenheit alles schaffen können.
Unter dem Hashtag #GiveElsaAGirlfriend (dt. Gebt Elsa eine Freundin) fordern Fans die Macher dazu auf, der Hauptperson, der Eiskönigin Elsa, eine Partnerin zu geben. Im Titelsong „Let it go“ des ersten Teils erkennen viele eine Art Outing-Hymne. Zeilen wie „Conceal don‘t feel, don‘t let them know“ (dt. Verberge, fühle es nicht, lass sie es nicht wissen) und dann „I don‘t care, what they going to say, let the storm rage on“ (dt. Es ist mir egal was sie sagen werden, lass den Sturm weiter wüten) sollen daraufhin weisen.
In den USA gibt es deswegen einen Aufruhr. Der konservative Pastor Kevin Swanson empörte sich in seiner Radiosendung, dass die Eiskönigin unterschwellig Kinder mit Homosexualität als Normalität („Gay, Okay“) konfrontiere. „Kleine nette Filme mit kleinen Dingen, die Sünde verlockend erscheinen lassen. Genau genommen einige der schlimmsten Sünden” und damit Kinder mit Homosexualität indoktrinieren, „bis es zu spät ist“. Neben Petitionen im Internet rufen christliche Gruppen dazu auf, Postkarten an Disney zu schicken. „Schützt die Unschuld der kleinen Mädchen und hört auf, diese in die Welt der Homosexualität einzuführen“, heißt es in einer dieser Petitionen.
Regisseurin Jennifer Lee sagt in einem Interview mit der „Huffington Post“ hingegen: „Ich liebe alles, was die Leute über unseren Film sagen und denken – es wird geradezu ein Dialog darüber geschaffen, welch wundervolle Filmheldin Elsa ist und wie viele unterschiedliche Menschen sie anspricht. Aber wohin das alles führt, ist noch nicht klar. Wir haben massenhaft Gespräche darüber und wir gehen damit wirklich gewissenhaft um.“ Es bleibt also zu hoffen, dass die Eiskönigin Elsa die erste offizielle homosexuelle Disney-Figur wird.