Josep Borrell, Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und Vizepräsident der Europäischen Kommission, hat in einer Rede vor jungen Diplomaten diese in „den Dschungel“ geschickt. Denn „Europa“ – Borrell meint natürlich die EU – sei ein „Garten“. „Wir haben einen Garten angelegt. Alles funktioniert. Das ist die beste Kombination von politischer Freiheit, wirtschaftlichem Wohlstand und sozialem Zusammenhalt, die die Menschheit je aufbauen konnte.“ So weit, so realitätsfern, aber gut.
Richtig schlimm wurde es erst danach: „Der Rest der Welt ist nicht gerade ein Garten. Der größte Teil der übrigen Welt ist ein Dschungel, und der Dschungel könnte in den Garten eindringen. … Denn der Dschungel hat eine starke Wachstumskapazität … Die Gärtner müssen in den Dschungel gehen. Die Europäer müssen sich viel stärker für den Rest der Welt engagieren. Andernfalls wird der Rest der Welt in uns eindringen, und zwar auf unterschiedliche Art und Weise.“
Mit Metaphern soll man sich ja schön zurückhalten, deshalb spare ich mir an dieser Stelle sämtliche Bemerkungen von verwelkt bis Friedhofsgärtner. Josep Borrell ist ein korrupter Kriegstreiber mit Allmachtsphantasien für die EU, der ohne mit der Wimper zu zucken rassistische Ressentiments vom „bösen Russen“ bis zum „Wilden außerhalb der Mauern“ alles bemüht, was zur Rechtfertigung des Kriegskurses herhalten kann. Und der die neokolonialen Träume der Herrschenden unverblümt ausspricht.