Das Management von Deutschlands letztem großen Warenhauskonzern Galeria hat den mit der Gewerkschaft ver.di geschlossenen Sanierungstarifvertrag einseitig gekündigt. Galeria erklärte, das Unternehmen sei in einer „wirtschaftlich angespannten Situation“. Der „Überleitungs- und Integrationstarifvertrag“ aus dem Jahr 2019 beinhaltet die Möglichkeit der Sonderkündigung, wenn das Unternehmen in eine ökonomische Schieflage gerät. Zugleich verpflichtet der Tarifvertrag die Unternehmensleitung, im Falle einer Sonderkündigung sofort Tarifverhandlungen mit ver.di aufzunehmen.
Der ehemalige ver.di-Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel Orhan Akman schrieb dazu, GKK komme „nicht zur Ruhe“ und schaffe es offenbar nicht, aus der Krise herauszukommen. Er schlägt zur Rettung von Arbeitsplätzen vor, dass der Staat aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds einen weiteren Staatskredit für GKK gewährt. Eigentümer René Benko müsse sich zudem zu weiteren Investitionen in das operative Geschäft des Unternehmens verpflichten. Um GKK langfristig aus der Krise zu holen und die Verödung der Innenstädte zu verhindern, brauche es Konzepte für eine zukunftsorientierte Innenstadtentwicklung und zügige Tarifverhandlungen. Ein Einfrieren der Löhne der Beschäftigten durch das Unternehmen lehnt Akman ab.