Die USA subventionieren Saudi-Arabiens Streitkräfte

Futter für den Krieg

Von Manfred Ziegler

Im Jemen geht der Krieg weiter. Für die Hafenstadt Hodeidah, durch die die Versorgungsgüter für die Bevölkerung in weiten Teilen des Landes angeliefert werden, wurde im Dezember zwischen Vertretern der Ansarallah und des von Saudi-Arabien unterstützten Präsidenten Hadi ein Waffenstillstand vereinbart. Diese Waffenruhe hält überwiegend, auch wenn es gelegentlich zu Kämpfen kommt. Die Versorgung mit Hilfsgütern soll von einem UN-Team organisiert werden, sobald die bewaffneten Einheiten beider Seiten die Stadt verlassen haben. Die Kämpfer der Huthi verlassen die Stadt bereits, wie weit die Streitkräfte des von Saudi-Arabien unterstützten Präsidenten Hadi folgen werden, ist ungewiss. Ungewiss ist auch, wer in Zukunft die Kontrolle über den Hafen ausüben wird.

Mit der Waffenruhe in Hodeidah hat sich der Schwerpunkt der Kämpfe nach Zentral- und Nordjemen verschoben. Hier hatten die Verbündeten Saudi-Arabiens militärische Gewinne erreicht. Jetzt kam es aber zu einem Gegenangriff der Ansarallah. Und immer noch sind die Ansarallah zu Angriffen mit Raketen und Drohnen auf Ziele in Saudi-Arabien fähig.

Angesichts des Embargos durch Saudi-Arabien ist die behauptete Unterstützung der Ansarallah durch den Iran kaum möglich. Umgekehrt unterstützen die USA Saudi-Arabien massiv – direkt und durch Waffenlieferungen. Schon die Obama-Regierung hatte Waffenlieferungen an Riad in Höhe von 115 Milliarden Dollar vereinbart, Trump hat das noch einmal erweitert. Daraus wird auch kein Hehl gemacht. Saudi-Arabien bestreitet lediglich Vorwürfe, es habe solche modernen Waffen auch an Kämpfer anderer Staaten in der Militärkoalition weitergegeben.

Es gibt offizielle Waffenlieferungen und inoffizielle. Die „Washington Post“ berichtete schon 2015, das Pentagon wisse nichts über den Verbleib von Waffen im Wert von 500 Millionen Dollar, die in den Jemen geliefert worden waren.

Wenn Saudi-Arabien den Krieg gegen den Jemen endlos fortsetzen kann, dann ist das vor allem ein Ergebnis der Unterstützung durch die USA.

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"Futter für den Krieg", UZ vom 18. Januar 2019



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