„Hiroshima und Nagasaki mahnen – Atomwaffen raus aus Büchel“ forderten Mitglieder und Freunde der Bad Kreuznacher DKP am Nachmittag des 7. August in der Fußgängerzone der Badestadt. Sie erinnerten mit 300 verteilten Extras ihrer Stadtzeitung „der funke“ und einem halben Dutzend selbstgemalter Umhängeschilder daran, dass auf dem rund 100 Kilometer entfernten Luftwaffenstützpunkt Büchel in der Eifel 20 US-amerikanische Atombomben gelagert werden. „Abzug statt Modernisierung“ war auch 2015 die Forderung, nachdem im Vorjahr bekannt geworden war, dass die Massenvernichtungsmittel vom Typ B-61 mit neuen Lenksystemen ausgestattet werden sollen, die sie zum Erstschlag gegen verbunkerte Ziele prädestinieren. 70 Millionen Euro soll das nach Medienmeldungen den deutschen Steuerzahler kosten. Eingesetzt werden sollen diese Atombomben im „Ernstfall“ von deutschen Kampfflugzeugen im Rahmen der sogenannten atomaren Teilhabe.
Die Aktionen der Bad Kreuznacher DKP zu den Jahrestagen der Atombombenabwürfe auf japanische Städte haben eine lange Tradition, die auch aktuelle Temperaturen von fast 40 Grad nicht unterbrechen konnten. Auch das Auftreten mit selbstgemachten Umhängeschildern, vor Jahren aus der Not geboren wegen horrender Gebühren für Infostände, bewährte sich wieder. Passanten sehen sofort, wer da steht und um was es geht, einige suchen das Gespräch, notorische Flugblattwegwerfer nehmen erst gar keine.
Der „funke“ wies darauf hin, dass die Verurteilung des Atombombeneinsatzes als eines militärisch nicht gerechtfertigten barbarischen Aktes und einer Machtdemonstration gegenüber der Sowjet-Union, langjährig als kommunistische Propaganda abgetan, auch in den Mainstream-Medien mittlerweile als gerechtfertigt gilt. Angesichts der Gefahr einer Ausweitung des Ukrainekonflikts schrieben die Bad Kreuznacher KommunistInnen: „Uns genügt es nicht, nach weiteren 70 Jahren als die zu gelten, die damals doch Recht hatten. Auch deshalb gehen wir hier und heute auf Bad Kreuznachs Straßen für eine totale atomare Abrüstung. Wir beanspruchen hier kein Monopol: werden auch Sie aktiv für Frieden und Abrüstung, in Ihrer Partei, Gewerkschaft, Kirchengemeinde usw.“