„Des Elbe-Tag gedenken heißt heute: NATO abschaffen!“. Das war der Slogan des Fronttransparents der Friedensdemonstration der DKP am 22. April in Torgau. Sie wurde von zahlreichen Organisationen unterstützt wie dem Deutschen Freidenker-Verband, dem RotFuchs-Förderverein und der KPD. Die Aktion zur Erinnerung an den historischen Handschlag von sowjetischen und US-amerikanischen Soldaten am 25. April 1945 an der Elbe, der für die Befreiung von Faschismus und Krieg steht, fand bereits zum sechsten Mal in Folge statt – und sie wird von Jahr zu Jahr größer. Mit knapp 550 Teilnehmerinnen und Teilnehmern kamen in diesem Jahr fast doppelt so viele Menschen wie im Vorjahr. Mobilisiert hatten auch die SDAJ, die Friedensglockengesellschaft, der Motorradklub Kuhle Wampe sowie die „Kommunistische Organisation“ (KO).
Bei der Auftaktkundgebung am Brückenkopf begrüßte Elke Brucks von der DKP Torgau die Gäste. Im Anschluss sprachen Karl Rehbaum für die GRH und Willi aus Cottbus für die SDAJ. Dieses solidarische Zusammenspiel von Jung und Alt und unterschiedlichen Organisationen prägte auch den langen Demonstrationszug, der über die Elbbrücke zum Thälmann-Denkmal und von dort zum Torgauer Marktplatz führte, wo zahlreiche Infostände aufgebaut waren. Nach einer Stärkung ging es weiter zum Mahnmal der Begegnung, wo Blumenschalen der verschiedenen Organisationen aufgestellt waren.
Rainer Perschewski, Mitglied des Sekretariats des DKP-Parteivorstandes, sprach auf dem Marktplatz unter anderem über die Stimmungsmache gegen alle, die sich heute für Friedensverhandlungen und gegen Waffenlieferungen an die Ukraine aussprechen: „Wir bekommen in den letzten 12 Monaten einen Eindruck davon, wie es den Menschen vor dem ersten Weltkrieg gegangen sein muss, die sich dem Kriegskurs entgegengestellt haben.“ Die Demonstration in Torgau habe eine besondere symbolische Bedeutung für die heutige Zeit. „Auch wir wollen ein Zeichen setzen, um den Kurs der Eskalation zu durchbrechen, sonst ziehen wir sehenden Auges in einen neuen Weltkrieg. Dagegen stellen wir uns – nicht mehr und nicht weniger“, so Perschewski.
Neben ihm sprachen unter anderem Barbara Majd Amin (FRIKO Berlin), der Berliner Friedensaktivist Heinrich Bücker, Mitglieder der Freidenker und der KO. Jane Zahn, Erika Zeun, Diether Dehm und Michael Letz unterstützen das Programm mit Kulturbeiträgen. Es war ein langer, aber keinesfalls langweiliger Tag in Torgau, der ein ermutigendes Zeichen für den Frieden setzte. Und, klar, der Demonstrationszug über die Elbe für 2024 ist bereits angemeldet: für Samstag, den 27. April.
Fotogalerie: