Entwarnung: Putins Putsch-Plan für Deutschland ist eine Ente. Was „Bild“ aus den „Enthüllungen“ der „Washington Post“ zusammengeschustert hat, kann nicht stimmen: Die DKP weiß nämlich noch nichts von ihren neuen Aufträgen aus Moskau. Ist sie doch seit ihrer Gründung 1968 als fünfte Kolonne Moskaus diffamiert worden. Auch der KPD ist schon ähnliches vorgeworfen worden. Im Paralleluniversum der Springerpresse geht das ungefähr so: Das sozialistische Land im Ostteil Deutschlands („Bild“: „DDR“) wurde von der moskauhörigen SED regiert. Dort war Putin eine Zeit lang persönlich für die Kontrolle zuständig. 1990 wurde die Leine länger gelassen. Die SED wurde aufgelöst, die DKP musste ohne Anweisungen auskommen. 2001 kam Putin nach Deutschland zurück und sprach im Bundestag. Damals klatschten die „etablierten Parteien (Union, SPD, Grüne, FDP)“ („Bild“) dem Plan des düsteren Kreml-Führers Beifall. Danach hatte er laut „Bild“ „Deutschland fest im Griff: mit Öl, Gas und seinen Netzwerken“. Selbst Angela Merkel muss er um den Finger gewickelt haben. „Am 24. Februar 2022 fiel Berlin um“, Selbstbefreiung mittels Zeitenwende. Seitdem plant Putin die Revolution in Deutschland, die Wagenknecht zusammen mit der AfD ausführen soll. Als ob Putin nicht wüsste, dass die revolutionäre Partei in Deutschland die DKP ist.
Fünfte Kolonne Moskaus
Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.
An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)