Frischer Lesestoff

In der Edition Marxistische Blätter ist „Kommunisten heute – Die Partei und ihre Weltanschauung“ von Hans Heinz Holz ab sofort wieder lieferbar. 1995 erschien dieses Werk erstmals, in dem sich Holz mit dem Parteiverständnis der Kommunisten, seinen Kategorien und weltanschaulichen Grundlagen beschäftigt. Ferner legte der Philosoph – als Diskussionsangebot, nicht als Katechismus – seine Position zur Allgemeinen Krise des Kapitalismus, zu der die Oktoberrevolution das Startsignal war, und zum Charakter der Epoche dar.

Das von Gerd Deumlich und Willi Gerns lektorierte Buch bezieht Positionen, die in der Debatte um die Reorganisierung und Stärkung der DKP unbedingt gebraucht werden: „Avantgarde-sein heißt nicht, Führungsansprüche stellen. Wohl aber heißt es, an den gefährdetsten Punkten des Klassenkampfs zu stehen: Gefährdet, weil die Avantgarde vor der Masse als kleine Minderheit schon den Kampf aufnehmen muss und darum die meisten Opfer zu bringen hat; gefährdet, weil die Avantgarde Kampfmöglichkeiten erproben muss, die sich vielleicht als unrealistisch erweisen, und dafür den Preis zu zahlen hat; gefährdet, weil die Avantgarde immer wieder in die Lage gerät, sich zu isolieren und im Stich gelassen zu werden. Die Avantgardeposition ist kein Privileg, sondern eine Anstrengung, oft genug ein Opfergang.“
Zu Beziehen ist das Buch über den UZ-Shop oder den Neue Impulse Verlag.


Im Rahmen des Projektes „Das Erbe aneignen“ stellt der Neue Impulse Verlag jetzt einen USB-Stick mit den digitalisierten „Marxistischen Lehrbriefen“ und den „Bildungsheften der DKP“ zur Verfügung. Sie gewähren Einblicke in die Bildungsarbeit der Kommunisten in Deutschland in der Zeit der Systemkonfrontation, von der auch heute noch vieles aktuell geblieben ist. Etwa die Einschätzung, die Herbert Mies 1975 zum 30. Jahrestag der Befreiung gab, veröffentlicht in den Bildungsheften:

„Für die Erarbeitung einer richtigen, wirksamen Strategie und Taktik des Kampfes gegen den Faschismus war die exakte Bestimmung seines Klassenwesens eine grundlegende Voraussetzung. ‚Der Faschismus an der Macht‘, so führte Georgi Dimitroff aus, ist ‚die offene terroristische Diktatur der reaktionärsten, am meisten chauvinistischen, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals.‘ Mit dieser Einschätzung wurden zugleich all jene falschen Faschismusanalysen zurückgewiesen, die auch heute noch dazu verwandt werden, von den wirklichen Urhebern dieser Barbarei abzulenken und den Kampf gegen den Faschismus und seine Ursachen in falsche Bahnen zu lenken. Die Tatsache, dass große Teile des Kleinbürgertums, ja selbst rückständige Schichten der Arbeiterklasse auf die soziale und nationale Demagogie der Faschisten hereinfielen und ihm zu einer Massenbasis verhalfen, darf nicht die Tatsache verschleiern, dass die faschistischen Machthaber vom Monopolkapital in den Sattel gehoben wurden und Politik in seinem Interesse gemacht haben. Diese Erkenntnis ist wichtig, nicht nur für unsere Geschichtsschreibung, sondern auch für unsere Politik heute. (…) Die Bonner Parteien haben die Monopole von ihrer Schuld am Faschismus reingewaschen und erweisen sich heute als deren beste Sachwalter. Im Unterschied zu all diesen Parteien sagt die DKP: Wer sich der Rechtsgefahr widersetzen will, der muss gegen ihre Ursachen und gegen die Kräfte kämpfen, die sie hervorbringen. Das ist und bleibt das in- und ausländische Monopolkapital.“
Der USB-Stick ist beim Neue Impulse Verlag erhältlich.

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"Frischer Lesestoff", UZ vom 20. März 2020



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