Am 13. Oktober veranstalteten DKP und SDAJ in der Leipziger Messemagistrale eine Podiumsdiskussion zu „75 Jahre Friedensstaat DDR“.
Es ist nicht zu viel gesagt, wenn man das Podium als ergiebig an Informationen und als solidarische Diskussion bezeichnet. Der ehemalige stellvertretende Generalstaatsanwalt der DDR und heutige Vizepräsident des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden (OKV), Hans Bauer, vor Beginn der Veranstaltung Opfer der mangelhaft finanzierten Deutschen Bahn, sprach über den Rang, den der Frieden in der Verfassung der DDR einnahm. Gerald Böhm von der „Initiativgemeinschaft zum Schutz der sozialen Rechte ehemaliger Angehöriger bewaffneter Organe und der Zollverwaltung der DDR“ (ISOR e. V.) referierte, wie dieser Verfassungsauftrag von der Nationalen Volksarmee, dem Ministerium für Staatssicherheit und anderen umgesetzt wurde. Oberst a. D. Friedemann Munkelt wiederum, der den „Verband zur Pflege der Traditionen der NVA und der Grenztruppen der DDR“ vertrat, sprach darüber, wie die Friedenspolitik der DDR die Hände des Kapitals in der BRD band. Bezeichnend dafür ist, dass die NATO erst nach dem Rückzug des europäischen Sozialismus in der Lage war, Kriege zu führen. Über die Abrüstungsinitiativen, die von den sozialistischen Staaten ausgingen. und die Rolle der friedlichen Koexistenz als Feld des Klassenkampfes sprach Max Rodermund, der bei der Internationalen Forschungsstelle DDR arbeitet. Die Kommunistische Organisation (KO) zeigte auf, wie solidarisch sich die DDR international unter anderem in Vietnam, Angola oder Nicaragua verhielt. Die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) stellte ihre aktuelle Kampagne „Eure Kriege – Ohne uns“ vor, die den Kampf aufnimmt gegen Wehrpflicht, Jugendoffiziere an Schulen oder die Sparmaßnahmen im Bildungsbereich.
Die Diskussionen mit den über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Publikum zeigte, wie wichtig der Austausch über die (auch eigene) Vergangenheit bleibt. Die DDR mag Vergangenheit sein, aber was sie aufbaute, steht oft bis heute. Ihr Einsatz für den Frieden, für internationale Solidarität und für den Fortschritt wird nicht so schnell vergessen. Von ihren Feinden sowieso nicht, aber auch nicht von uns. Der kräftige Schritt nach vorne geht nicht ohne Standbein in der Vergangenheit.