Friedensnobelpreis 2024

Wahrscheinlich wissen die armen Mitglieder von Nihon Hidankyo gar nicht, wie ihnen geschieht. Da wird ihnen der Friedensnobelpreis zugesprochen, und auf einmal sind vor allem die Atomwaffenfans ihre Freunde. Die Bundesregierung lobt in einer Stellungnahme auf der Bundespressekonferenz den „unermüdlichen Einsatz der Überlebenden der Atombombenangriffe von Hiroshima und Nagasaki für eine Welt ohne Atomwaffen“ – nur um auf Nachfrage zum Atomwaffenverbotsvertrag auszuführen, dass die nukleare Teilhabe für Deutschland „relevant“ sei.

Mit der gleichen Verlogenheit wie der Außenamtssprecher geht seine Chefin Annalena Baer­bock an die Sache heran: „Gerade in Zeiten, wo aggressive Mächte wieder mit dem Einsatz von Atomwaffen drohen, ist es umso wichtiger, dass die Welt insgesamt deutlich macht: Frieden bedeutet, dass solche Waffen niemals zum Einsatz kommen“, so die Grünen-Politikerin. Nur drei Tage später übte die Bundeswehr mit der NATO bei „Steadfast Noon“ den Einsatz von Atombomben.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Friedensnobelpreis 2024", UZ vom 18. Oktober 2024



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Tasse.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit