Die USA, China, Afghanistan und Pakistan wollen noch vor Monatsende direkte Verhandlungen Afghanistans mit den Taliban zur Beendigung des 15 Jahre andauernden Krieges zustande bringen. Vertreter der vier Staaten vereinbarten am Samstag in Islamabad einen entsprechenden Plan. Am 23. Februar solle bei einem weiteren Treffen in Kabul der konkrete Starttermin vereinbart werden, twitterte der Sprecher des pakistanischen Präsidentenpalasts, Safar Haschemi.
Unklar blieb allerdings, wie die Taliban in so kurzer Zeit an den Verhandlungstisch gebracht werden sollen. Derzeit sind die Aufständischen auf dem Schlachtfeld erfolgreich. Während der Gespräche in Islamabad waren große Teile der afghanischen Hauptstadt Kabul bereits den zehnten Tag ohne Stromversorgung, weil Taliban in der Provinz Bachlan Versorgungslinien sabotiert hatten und eine Reparatur wegen andauernder Kämpfe nicht möglich war.
Der an den Gesprächen in Islamabad beteiligte amerikanische Afghanistan-Beauftragte Richard Olson sagte dem „Spiegel“, die Taliban müssten sich „von Al-Kaida lösen, der Gewalt abschwören und die Verfassung“ anerkennen, wenn sie wieder eine politische Rolle in Afghanistan spielen wollten. Die Lage in Afghanistan sei schwierig. Washington werbe daher in der NATO dafür, die Milliardenhilfen für die „Sicherheitskräfte“ bis 2020 zu verlängern.