Friedensfrage

Da hätten sich doch einige im Osten fast blenden lassen. Und nicht nur im Osten. Obwohl Sahra Wagenknecht für ihr gleichnamiges Bündnis angekündigt hatte, Koalitionen von der Friedensfrage abhängig zu machen, schloss selbst CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann eine Zusammenarbeit auf Landesebene nicht aus. Zum Glück gibt es in Deutschland noch aufrechte Kämpfer für die Freiheit: Zwei Handvoll DDR-Bürgerrechtler veröffentlichten auf X eine „Wortmeldung“ gegen die Friedenslügen des BSW. Kostprobe: Das BSW behaupte, „in Kiew würden Faschisten herrschen. Wie soll das gehen, wenn sowohl Präsident als auch Ministerpräsident Juden sind?“ Dann empört sich die abgehalfterte DDR-Opposition, die um Pressefreiheit gerungen habe, dass in Deutschland „ungestraft Lügen“ über die Ukraine verbreitet würden. Sollte also die Meinungsfreiheit eingeschränkt werden, kratzt sich der Leser am Kopf. Im letzten Absatz schließen die bewegten Bürger, dass sich das BSW ins „dubiose Spektrum deutscher pro-russischer Parteien von AfD bis MLPD“ begebe. Nun ja. Es reicht, um damit eine Medienkampagne zu starten. Ob es reicht, gerade den Ostdeutschen das Thema Frieden mit Russland auszutreiben, muss sich noch zeigen.

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"Friedensfrage", UZ vom 9. August 2024



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