Über 300 Jugendlichen folgten dem Aufruf des Bündnisses „Jugend gegen Krieg“ und trafen sich am vergangenen Samstag zur „Anti-Kriegs-Jugendkonferenz“ im DGB-Haus in Frankfurt am Main. Im Bündnis ist unter anderem die SDAJ aktiv.
Sevim Dagdelen (MdB, Partei „Die Linke“), Horst Schmitthenner (IG Metall), Jürgen Wagner (Informationsstelle Militarisierung e. V.) und Jörg Kronauer (Journalist) informierten über Rüstungskonversion, Aufrüstung und anstehende Bundeswehreinsätze. In zehn Workshops diskutierten die Jugendlichen dann, wie man gemeinsam für Frieden aktiv werden kann. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschlossen darüber hinaus eine Resolution mit dem Titel „Wir wollen Frieden – wir wollen eine sichere Zukunft“. Darin sprechen sie sich gegen das von der Bundesregierung geplante „Sondervermögen“ von 100 Milliarden Euro aus. Diese würden nicht für die Interessen der Jugend genutzt, sondern dafür, dass „die Bundeswehr im Ausland Handelswege, Absatzmärkte, Ressourcen und Einflussgebiete im Sinne deutscher Unternehmen sichert. Auch die Waffenlieferungen in die Ukraine würden nicht zur Deeskalation beitragen, sondern die Eskalationsspirale weiter ankurbeln.
Auch die ver.di-Jugend Frankfurt hatte vor ein paar Monaten entschieden, die Konferenz zu unterstützen, wurde aber vom ver.di-Bundesvorstand zurückgepfiffen. Der Bundesvorstand bestand sogar auf einer Entfernung des Logos von der Website der Konferenz und drohte mit rechtlichen Konsequenzen. Mitglieder des ver.di-Bezirksjugendvorstandes Frankfurt am Main und Region, des Bezirksjugendvorstandes München und des Bezirksjugendvorstandes Südwestfalen kritisieren dieses Vorgehen als „Gefährdung der innergewerkschaftlichen Demokratie“. Dieses sei nicht mit den entsprechenden ehrenamtlichen Gremien abgesprochen worden. „Über die Androhung rechtlicher Konsequenzen sind wir mehr als schockiert“, so die jungen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in einem Offenen Brief.
Wer den Offenen Brief unterstützen möchte, kann sich bei offenerbriefverdi@jugendgegenkrieg.info melden. Mehr unter: kurzelinks.de/rlql