„Hey, hast du nicht Bock, POSITION zu beziehen?“ – ein witziger Agitationsspruch, der fast so alt sein dürfte wie das Magazin der SDAJ, die „Position“, ist auch diesmal nicht nur eine Frage, sondern eine Suggestion, denn „Position“ zu beziehen lohnt sich – das gilt auch für die aktuelle Ausgabe 5/21: „Alle reden von Frauenkampf – wir machen ihn!“ steht da unter den Häuptern von Alexandra Kollontai, Hilde Benjamin und Angela Davis (deren weiterer Werdegang nach 1991 an dieser Stelle nicht beleuchtet werden soll, das sag ich schon mal im Vorfeld). Im Themenressort geht es dementsprechend um die Frage des Frauenkampfes, und schon der Artikel „Stop being an ally, start being a comrade!“ macht die Linie klar: Nein zum Versumpfen in Wohlfühlpolitik und Linksliberalismus, Ja zum ehrlichen und gemeinsamen Kampf für die Befreiung der Frau, der wiederum nur gemeinsam mit dem Kampf gegen den Kapitalismus und für den Sozialismus zum Erfolg geführt werden kann. Melina Deymann beleuchtet weitergehend die Tricks der Kapitalseite, den Kampf der Frauenbewegung zu hemmen oder in systemkonforme Bahnen zu lenken, und in weiteren Artikeln geht es dann um die doppelte Ausbeutung, Sexismus in Schule und Betrieb, um historische und aktuelle Beispiele für kämpfende Frauen, die dem Fortschritt in den Arsch treten konnten und das weiterhin tun.
Weiterhin findet sich in der aktuellen Ausgabe eine Würdigung Hans Heinz Holz’ (in Form einer Rezension), eine Würdigung Ronald M. Schernikaus (in Form eines Interviews mit Ellen Schernikau), ein Interview mit einer Genossin der KJÖ und der KPÖ Steiermark zum Wahlerfolg der Kommunisten in Graz und ein starker Artikel Jörg Kronauers über die historische und aktuelle Rolle des Kuomintang-Gebiets „Taiwan“. Der „Offene Brief“ hat es in sich und geht diesmal an Katina Schubert, ihres Zeichens Abgeordnete der Linkspartei im Berliner Abgeordnetenhaus und Vorsitzende des Berliner Landesverbandes.
Auch diesmal kann man also viel über viele spannende Themen lesen, kriegt auch noch ein Wendeposter mit dem Cover auf der einen, Hans Heinz Holz auf der anderen Seite, und kann also guten Gewissens „Position“ beziehen.