Die Bundesrepublik frohlockt – eine Außenministerin, die unter dem Schlagwort der „feministischen Außenpolitik“ Waffenlieferungen und Kriegstreiberei rechtfertigt, eine abgeklärte EU-Kommissionspräsidentin, die unter den „Slawa Ukrajini“-Rufen ihrer Kolleginnen und Kollegen den Beitritt der Ukraine zu jedem erdenklichen Schutz-und-Trutz-Bündnis fordert, und sogar die letzte Bundeskanzlerin war eine Frau.
In der herrschenden Klasse und bei ihren Repräsentantinnen und Repräsentanten kommt die Rechtfertigung von jedem noch so garstigen Mist mit dem Verweis auf Frauenrechte in Mode. Das nennt sich dann feministische Außenpolitik. Aber wessen Emanzipation wird da durchgesetzt, wenn die Bomben, die im Ausland genauso auf Frauen wie Männer fallen, sich jetzt feministisch geben? Unter anderem darum geht es in der neuen Ausgabe der POSITION, des Verbandsmagazins der SDAJ. Konkreter: Wer marschiert da wirklich voran, die Frauenbefreiung oder die Formierung? Vollzieht sich hinter dem Pinkwashing der Herrschenden nicht doch eher die Schließung der Reihen, die Wiedereinbetonierung der bürgerlichen Kleinfamilie vermittels Herdprämie und Co.? Ändern die Anerkennungsparolen der Herrschenden irgendwas an der doppelten Ausbeutung der Frau, auf die jene, nämlich die Herrschenden, doch noch viel mehr angewiesen sind als auf ihr jeweils gerade modisches Rechtfertigungskonstrukt für Aufrüstung und reaktionären Staatsumbau?
Am Beispiel von Kubas neuem Familiengesetz wirft die POSITION dann doch lieber ein paar Schlaglichter auf den realen Fortschritt, auf die realen Besserungen der Lage der Frau, die in diesem Umfang und in dieser Form nur im sozialistischen Kuba, nicht im imperialistischen Deutschland beschließbar waren. Und auch der Rest der Ausgabe ist lesenswert – neben dem offenen Brief an den sich so fortschrittlich gebärdenden Papst Franziskus, der „Lass mal übers Ficken reden“ genannten Sex- und Beziehungsseiten zur „No-Fap“-Bewegung aus den USA und dem marxistischen Spickzettel zur Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte findet sich auch einiger Raum für internationale Einschätzungen. Eine Reisereportage aus Palästina und ein Update zur Lage der Kononowitsch-Brüder runden die aktuelle Ausgabe ab. Es lohnt sich also mal wieder!
Die POSITION gibt‘s wie gehabt im UZ-Shop, bei der SDAJ-Gruppe vor Ort und, noch besser, im Abo – also schaut mal rein!