Die Frauenbewegung ist in den letzten Jahren zu neuem Leben erwacht und Frauenstreiks sind zu einer globalen Bewegung geworden. Insbesondere der Frauenstreik letztes Jahr am 8. März in Spanien mit fast sechs Millionen Teilnehmenden hat großen Mut gemacht Inzwischen hat sich eine bundesweite Vernetzung „Frauenstreik“ mit über 40 örtlichen Streikkomitees und Netzwerken gegründet, am Internationalen Frauentag die Demos, Kundgebungen, Aktionen und kleinere Streiks in dutzenden Städten durchgeführt haben mit zehntausenden Teilnehmenden . Allein in Berlin demonstrierten 25 000 Menschen, in Hamburg 10 000. Unser Bild zeigt die Aktion in Stuttgart.
In Stuttgart gab es vielfältige Aktionen. Nach Infoständen, Aktionen und Reden gab es um 17 Uhr den „globalen Aufschrei“. 100 Sekunden protestierten Frauen mit Trillerpfeifen, Tröten und der eigenen Stimme dagegen, dass sie am Tag 100 Minuten mehr arbeiten müssen, um das gleiche Gehalt wie Männer zu verdienen. Diese Aktion wurde zeitgleich in vielen Städten durchgeführt.
Im Anschluss zogen ca. 600 Menschen mit Trommeln und Parolen rufend in einer unangemeldeten Spontandemo durch die Königstraße zu Primark, wo einige Frauen mit dem Straßentheater „Aktion saubere Kleidung“ die Arbeits- und Ausbeutungsverhältnisse in der Textilindustrie in den Billiglohnländern anprangerten. Mit einer Schilderaktion bei Kaufhof wiesen die Demonstrierenden auf die prekären Beschäftigungsverhältnisse von Frauen im Einzelhandel hin und solidarisierten sich mit den Beschäftigten. Am Charlottenplatz wurde an die Platzbesetzung von 1 000 Frauen und Verkehrsstilllegung vor 25 Jahren erinnert – die letzte große Aktion am 8. März. Am Schlossplatz wurden die historischen Erfolge der Frauenbewegung wie die Erkämpfung des Frauenwahlrechts vor 100 Jahren durch die Novemberrevolution gewürdigt. Mit der Aufstellung von Schildern über aktuelle Frauenkämpfe in zahlreichen Ländern wurde die Internationalität dieses Tages hervorgehoben.
Eine weitere Aktion gab es auf dem Weg zum Gewerkschaftshaus – eine Brücke wurde mit zwei Transparenten zum Gedenkort gegen Gewalt an Frauen und in einer Gedenkrede sowie mit Kerzen und Nelken wurde aller Frauen gedacht, die ermordet wurden, aber auch der Widerstand der Frauen gewürdigt.