Das Weber-Herzog-Musiktheater gastiert in der Kunst-und-Kulturhalle

Frau Kapital und Dr. Marx

Von UZ

In einer Zeit zunehmender Erwerbslosigkeit, zunehmender Arbeitshetze, zunehmendem Druck und Verunsicherung kann es für jeden hilfreich sein, sich mit dem Werk von Karl Marx, insbesondere mit seinem Hauptwerk „Das Kapital“ zu beschäftigten. Jeder Mensch hat das Bedürfnis, sich von seinen Lebensumständen ein Bild zu machen. Wer stellt sich heutzutage nicht die Frage: Warum werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer? Woher kommt die Arbeitslosigkeit? Warum gibt es so viele Obdachlose? Warum gibt es Kriege? Auf all diese Fragen findet man bei Marx im „Kapital“ Antworten.

Das Stück „Frau Kapital und Dr. Marx“ nimmt die Angst vor dem Wälzer und bringt den ersten Band in 100 Minuten auf die Bühne: anschaulich, unterhaltsam, unakademisch, humorvoll wie tiefgründig, die Aktualität untersuchend. Lehrreich, denn es greift wesentliche Inhalte auf: Ware, Gebrauchswert, Tauschwert, Ware Arbeitskraft, Mehrwert, Ursprüngliche Akkumulation.

„Seit 200 Jahren kommst Du mir in die Quere“, giftet die mit Gold behängte Kapitalistin (Christa Herzog) den Mann an, der die Welt veränderte (Raiko Hannemann). Als Arbeiter sitzt Martin Orth am Klavier. Die Musik von Christof Herzog setzt die Tradition von Kurt Weill und Hanns Eisler fort.

Christa Weber und Christof Herzog gründeten 1987 in München das Weber-Herzog-Musiktheater. Ihnen ist es wichtig, dem und der Zuhörenden etwas mit auf den Weg zu geben: ein Stück Sehnsucht, ein Stück kritisches Verständnis, den Versuch einer Aufklärung oder den Blick auf eine neue Perspektive der Geschichte. Humor ist für die beiden ein wichtiger Motor, um das Leben mit seinen zahlreichen Höhen und Tiefen nicht nur zu ertragen, sondern auch zu meistern. Das vermitteln ihre Stücke, die mal spritzig und frech daherkommen, aber auch sehr feinfühlig und nachdenklich sein können.

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"Frau Kapital und Dr. Marx", UZ vom 17. August 2018



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