Forderungsdebatte in der Metall- und ­Elektroindustrie

Die Debatte über die Tarifforderung für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg hat begonnen. Die Große Tarifkommission hat erstmalig über die zentralen Forderungselemente der im Herbst 2024 anstehenden Tarifrunde beraten.

Mehr als 90.000 Menschen hatten sich in den letzten Wochen an einer Umfrage beteiligt.

Über 70 Prozent der Befragten versprechen sich von der Tarifrunde, dass die gestiegenen Kosten ausgeglichen und die Kaufkraft gestärkt wird. Zudem wünschen sich fast 80 Prozent der Befragten mehr individuelle Wahlmöglichkeiten zwischen Zeit und Geld, um beispielsweise Familie und Beruf besser zu vereinbaren oder um einen nahen Angehörigen zu pflegen.

Auch die Souveränität und Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit wird den Beschäftigten immer wichtiger. So geben nahezu 85 Prozent an, dass das Thema große Bedeutung für sie hat. Fast 70 Prozent stimmten der Aussage zu, dass Auszubildende und dual Studierende von steigenden Kosten besonders belastet sind und fast 60 Prozent finden, dass die Ausbildungsvergütungen besonders stark erhöht werden sollten.

Für die bevorstehende Tarifrunde wollen die Befragten auch, dass sich die IG Metall mit den Themen Standort- und Beschäftigungssicherung (93 Prozent), Alterssicherung und Altersteilzeit (88 Prozent) und Qualifizierung für neue Berufe (78 Prozent) befasst. Ob die Gewerkschaft neben einer Entgelterhöhung weitere Forderungen stellen wird, hängt von der weiteren Debatte ab.

Am 17. Juni spricht der Vorstand der IG Metall auf Basis der bisherigen Debatte eine Forderungsempfehlung aus. Am 21. Juni beschließen die Tarifkommissionen bundesweit ihre Forderung. Am 8. Juli fasst der IG-Metall-Vorstand den endgültigen Beschluss. Spätester Verhandlungsbeginn ist der 16. September. Die Entgelttarifverträge laufen zum 30. September aus, die Friedenspflicht endet am 28. Oktober.

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"Forderungsdebatte in der Metall- und ­Elektroindustrie", UZ vom 14. Juni 2024



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